|
Osnabr³ck/Br³ssel
(22.5.2002). Die
Europõische Kommission hat heute in Br³ssel bekannt gegeben, k³nftig
zwei der f³r den Klimaschutz in Deutschland bedeutende Gesetze û das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie das Kraft-Wõrme-Kopplungsgesetz
(KWKG) û zu akzeptieren. Nach Einschõtzung der Kommission handelt es sich bei beiden Regelungen
um keine staatliche Beihilfe im Sinne von Artikel 87 (1) des
EU-Vertrages. Damit schlie¯t sich die Br³sseler Beh÷rde dem Urteil
des Europõischen Gerichtshofes aus Luxemburg vom Mõrz 2001 an, wonach
die Vorgõngerregelung û das Stromeinspeisungsgesetz (StreG) û
ebenfalls keine staatliche Beihilfe darstellte.
äEndlich
hat die Kommission nun einen Schlussstrich unter diesen langen Streit
gezogen und den Urteilsspruch des Europõischen Gerichtshofes zum StreG
akzeptiertô, zeigt sich die Br³sseler Juristin Dr. D÷rte
Fouquet zufrieden. Fouquet, die in der belgischen Hauptstadt auch den
Bundesverband WindEnergie (BWE) vertritt, betont au¯erdem: äDas
EEG ist nun endg³ltig das Wirtschaftsinstrument zur F÷rderung der
erneuerbaren Energien in Europa. Es hat damit einen weltweiten
Vorbildcharakter erlangt.ô Das deutsche Einspeisegesetz sei das
Instrument einer flexiblen, lenkenden Vorsorgepolitik, die dem
Neoliberalismus eindeutig Paroli bietet.
Vor
allem die Wettbewerbsbeh÷rde unter Mario Monti hatte in der
Vergangenheit immer wieder die deutschen Mindestpreisregelungen
kritisiert, nachdem sich Vertreter der konventionellen
Energiewirtschaft in Br³ssel wiederholt vor allem ³ber das EEG
beschwert hatten. Diesen Beschwerden erteilte die EU-Kommission nun
eine deutliche Absage. Auch den
j³ngsten Vorwurf, Betreiber von Íkostromanlagen w³rden ³ber die
Zahlung von vermeintlich ÷ffentlichen Stadtwerke subventioniert, wird
die Kommission nicht weiter verfolgen, da die Stadtwerke keine ÷ffentlichen
Mittel beider Verg³tung des eingespeisten gr³nen Stromes ausgeben.
Dank
des EEG sind in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Arbeitsplõtze
in der Branche der erneuerbaren Energien entstanden. Allein
im Windkraft-Sektor sind mittlerweile weit ³ber 35.000 Menschen beschõftigt.
äWohl kaum ein Gesetz hat in der Nachkriegszeit û europaweit û ein
derartiges Wachstum an mittelstõndischen Arbeitsplõtzen bewirktô,
sagt BWE-Prõsident Dr. Peter Ahmels. Die Bundesregierung sei f³r
diese Politik zu begl³ckw³nschen.
In Deutschland wurden im ersten Quartal dieses Jahres 353 Windrõder
mit
einer Gesamtleistung von 457 Megawatt (MW) neu errichtet. Zum
Vergleich: Das entspricht in etwa der Windkraft-Leistung, die im
windreichen Gro¯britannien in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut
worden ist. Gemessen an dem Zubau im ersten Quartal des Rekordjahres
2001 (297,5 MW von Januar bis Mõrz) bedeuten die 457 MW des Jahres
2002 einen Zuwachs um mehr als
50 Prozent. Der mit ³ber 11.500 Mitgliedern bundesweit gr÷¯te
Windkraft-Verband erwartet f³r dieses Jahr wiederum einen neuen
Aufstellungsrekord. äDen
Vorjahreswert von 2.659 Megawatt wird die Branche in diesem Jahr sicher
³berbieten. Wir rechnen mit rund 3.000 Megawatt f³r das Jahr 2002ô,
blickt Ahmels optimistisch nach vorne.
Auch der internationale Windkraft-Markt wird boomen: äBranchenkenner gehen davon aus, dass
sich die installierte Windkraft-Leistung weltweit von heute rund 25.000
MW in den nõchsten f³nf Jahren auf ³ber 75.000 MW mehr als
verdoppeln wirdô, verweist BWE-Prõsident Ahmels auf die
j³ngste Studie des dõnischen Beratungsb³ros BTM Consult ApS. Vor
allem Europa und Nordamerika werden dabei im Fokus der Entwicklung
stehen.
Osnabr³ck,
den 22.5.2002
3.535 Zeichen (Abdruck frei, Belegexemplar erbeten)
|
|
|