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Naturschutz   
Ins Netz gegangen: Dem Neuseeland-Delfin droht der Artentod
WWF fordert Verbot des Stellnetz-Fischfangs im Lebensraum der Neuseeland-Delfine
Frankfurt a. M., 11.4.02:
Sie sind die kleinsten und wohl auch die seltensten Delfine der Welt, und sie könnten in Kürze ausgestorben sein. Die Umweltstiftung WWF warnt vor der Bedrohung des Neuseeland-Delfins vor der Küste Nord-Neuseelands durch den kommerziellen Fischfang.
Immer wieder verfangen sich Einzelne der nach Schätzung des WWF nur noch etwa 100 Tiere in den Stellnetzen der Fischer und ertrinken. Allein im letzten Jahr verendeten so sechs Tiere. Noch im vergangenen Jahr hofften die Naturschützer, dass sich die Situation für die kleinen Meeressäuger bessern werde. Damals verbot der neuseeländische Fischereiminister den Stellnetzfang in weiten Teilen des Verbreitungsgebiets der Neuseeland-Delfine. Doch diese Hoffnung wurde nun zunichte gemacht:

Der oberste Gerichtshof Neuseelands nahm das Verbot des Stellnetzfangs zurück, der daraufhin umgehend wieder aufgenommen wurde. "Jeder tote Delfin ist einer zuviel. Bei einer Population von nur noch 100 Tieren kann jeder Tod bereits das Aus für die kleinsten Delfine der Welt bedeuten", warnt WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. Um den Neuseeland-Delfin noch zu retten, fordert der WWF von der neuseeländischen Regierung neben einem umfassenden Rettungsplan ein sofortiges Verbot des Stellnetzfischfangs in seinem gesamten Verbreitungsgebiet und die Einrichtung von Schutzgebieten. "Langfristig müssen gemeinsam mit den Fi-schern alternative Fangmethoden entwickelt werden. Doch jetzt geht es einzig und allein darum, jeden einzelnen Delfin vor dem Ertrinken in Fischernetzen zu retten," fasst Homes die prekäre Lage der Neu-seeland-Delfine zusammen. Die Bestandserholung der nur knapp 1,50 Meter großen Delfine ist vor allem deshalb stark gefährdet, weil sie sich nur langsam fortpflanzen:

Ein Weibchen bringt im Laufe seines Lebens und erst beginnend mit sieben bis neun Jahren höchstens vier Kälber zur Welt. Neben der Stellnetzfischerei bedrohen auch noch andere vom Menschen verursachte Faktoren die Neuseeland-Delfine: Umweltverschmutzung, Kollisionen mit Schiffen und die Reduzierung ihres Nahrungsangebots dezimieren den Bestand.

 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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