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Presse-Stelle:
Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:
Essen u. Trinken
Datum:
05.04.2002
Luxus-Futter für die Masse
Shrimps und Lachs - Geplünderte Meere, gedopte Fische, geschädigte Menschen
von Norbert Suchanek
Schon wieder wurde unsere Republik von einem Lebensmittel-Skandal erschüttert. Zunächst fanden sich Ende vergangenen Jahres - trotz extrem lückenhafter und im Grunde genommen vollkommen ungenügender Kontrollen durch unsere Verbraucherschutzbehörden - Tonnenweise mit dem Antibiotikum Chloramphenicol verseuchte Zuchtgarnelen aus Südostasien, die bei uns "frisch" auf dem Teller landen sollten.
Da diese chemische Substanz unter anderem selbst in allerkleinsten Dosen das Knochenmark schädigen kann, dürfen damit verseuchte Garnelen oder Shrimps bei uns nicht in die Nahrungskette gelangen. Chloramphenicol-Shrimps sind praktisch Sondermüll. Doch statt diesen Giftmüll möglichst rückstandslos in einer Sondermüllverbrennungsanlage zu beseitigen, landeten die verseuchten Shrimps in den "Giftküchen" der Futtermittelindustrie, die offensichtlich immer ein offenes Ohr für superbillige Rohstoffe und echte "Schnäppchen" hat: So füllte vergangenen Januar ein weiteres Skandälchen, das unseren, anscheinend nur in Talkshows und Parteiveranstaltungen auftretenden Verbraucherschutz vorführte, die Schlagzeilen.
Doch der eigentliche, der größere Skandal liegt darin, daß es für die meisten von uns selbstverständlich geworden ist, daß einst rare Luxusgüter wie Shrimps und Lachs seit einiger Zeit zum billigen Massenartikel verkommen sind. Kein Supermarkt, der nicht tiefgekühlte Garnelen aus den Tropen oder Räucherlachs im Angebot hat.
Schon der gesunde Menschenverstand sagt einem, daß das plötzliche, massenhafte Auftreten von Shrimps und Lachs in den Kühlregalen nicht ohne rücksichtsloser Ausbeutung der natürlichen Ressourcen sowie nicht ohne den Einsatz umwelt- und gesundheitsschädlicher Verfahren möglich ist. Offensichtlich ist dieser gesunde Menschenverstand bei den meisten, der zu "Schnäppchenjägern" degenerierten Verbraucher entweder nicht mehr vorhanden, oder er wurde vor der Glotze während zahlreicher Talkshows dumm- und dämlichgequasselt.
Daß die chemie-intensive Shrimp-Massenzucht zur Zerstörung wertvoller Mangrovenwälder sowie zur Vergiftung und Versalzung von Trinkwasser und Böden in den Tropen führt, ist seit mindestens einem Jahrzehnt bekannt. Und daß sich der in die Zuchtteiche gekippte Chemiecocktail auch im Fleisch der Garnelen mehr oder weniger intensiv wiederfindet, ist gleichfalls eine bei Fachleuten längst bekannte Binsenweisheit. Daß die rücksichtlose Ausweitung der Shrimp-Industrie in den Küstengebieten der Tropen nicht wiedergutzumachende Umweltschäden größten Ausmaßes und unsägliches Leid bei lokalen Bevölkerungen auslöste, war den deutschen Massenmedien allerdings bisher keine Sondersendung, keine Schlagzeile wert. Dabei werden mehr und mehr Küstengebiete Opfer der leider auch von der Weltbank geförderten Shrimp-Exportbranche: Nach Süd- und Ostasien, Australien, Ostafrika, Mittelamerika und Ecuador ist nun Brasilien dran. Doch erst als durch Zufall bekannt wurde, daß die eigene Gesundheit durch Zuchtshrimps gefährdet ist, reagierten unsere "tollen" Fernsehsender und Massenblätter.
Daß die Züchtung von Lachs und Shrimps auch zu Überfischung der Meere führt, fanden die großen Massenmedien gleichfalls uninteressant. Dabei ist die Plünderung der Meere zur Herstellung von Futtermitteln eine der großen Tragödien der modernen Menschheit, deren Ausmaß noch gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Die David Suzuki Foundation in Kanada hatte schon in den 90er Jahren gewarnt: Um nur eine Tonne Zuchtlachs zu erzeugen, muß die vierfache Menge an Fisch aus dem Meer geholt, in Fischmehl und Fischöl umgewandelt und an die Lachse verfüttert werden. Bei den gleichfalls Fischmehl fressenden Zucht-Shrimps sieht das Verhältnis nicht besser aus. Informationen der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) zufolge werden 15 Tonnen Futter (u.a. Fischmehl aus Peru und Chile) benötigt, um nur eine Tonne Zucht-Garnelen zu produzieren.
Öko-Zuchtlachs und Öko-Zuchtshrimps-Produzenten nutzen neuerdings die Marktnische, die ihnen umwelt- und gesundheitsbewußte Verbraucher bieten. Da bei der Produktion von Öko-Lachs und Öko-Shrimps keine chemischen Zusatzstoffe und Antibiotika eingesetzt werden dürfen, sind diese Produkte deutlich umweltfreundlicher als konventionelle Produkte. Lachs und Shrimps bleiben allerdings "Fleischfresser". Das heißt auch biologische Fischzucht kann auf Fischmehl aus Grundlage kaum verzichten. Die Richtlinien hierfür sind aber deutlich strenger als bei der konventionellen Aquakultur. So ist der Einsatz von Fischmehl aus der sogenannten Gammelfischerei, bei der ausschließlich Fisch zur Fischmehlherstellung gefangen wird, bei Bio-Lachs von Naturland nicht erlaubt. Erlaubt ist hingegen zum Beispiel Fischmehl hergestellt aus den sogenannten Beifängen der üblichen Fischerei und Reste aus der Fischverarbeitung. Im Falle des irischen Bio-Zuchtlachs wird - laut Naturland - lokal in Irland erzeugtes Fischmehl eingesetzt, das aus den Resten der irischen Heringsverarbeitung stammt. Neben den "Heringsresten" bekommen die irischen Bio-Zuchtlachse noch Bio-Weizen und etwas natürliche, aus Phaffia-Hefe hergestellte Pigmente, damit das Fleisch eine ähnliche rosa Farbe hat wie das von Wild-Lachs, auf dessen natürlicher Speisekarte vor allem Krebstierchen stehen.
Während des ersten Drittel seines kurzen Lebens bekommt aber auch der Bio-Zuchtlachs konventionelles Futter. Dies erlauben die Naturland-Richtlinien, da es sich aufgrund der geringen Mengen noch nicht lohne, das für die kleinen Bio-Zuchtlachse benötigte Futter in "Bio-Qualität" herzustellen. Auch lassen die Naturland-Richtlinien im Einzelfall "zum Zwecke der Qualitätssicherung" weitere Ausnahmen zu. So heißt es in den Bio-Richtlinien: "Fischmehl/-öl muß aus den nicht für den menschlichen Verzehr geeigneten Überresten der Speisefischverarbeitung stammen. Lediglich zum Zwecke der Qualitätssicherung (insbesondere Senkung des P-Gehaltes) kann der Einsatz von Fischmehl/-öl anderer Herkünfte beantragt werden." Zweifellos ist trotzdem die Produktion von Bio-Zuchtlachs umweltfreundlicher und aufgrund der geringeren Besatzdichte in den Käfigen auch sicher "tierfreundlicher" als die Produktion von konventionellem Zuchtlachs.
Doch egal ob "bio" oder "konventionell": Die Frage muß erlaubt sein, ob die massenhafte Zucht von "Raubfischen" wie Lachs oder Garnelen tatsächlich der richtige Weg ist. Muß denn wirklich jede Tierart domestiziert werden? Und muß denn wirklich alles für jeden in Massen und möglichst billig verfügbar sein?
Ich meine: Solange unsere Flüsse und Meere nicht wieder so sauber und ökologisch intakt sind, daß sich Wild-Lachse wieder auch bei uns wohlfühlen, solange sollte Lachs kein billiges Massenprodukt sein. Auch tropische Shrimps sollten bis auf weiteres keine Billigware für jeden sein, sondern wieder ein rares, hochpreisiges und vor allem fair gehandeltes Produkt werden. Das Ökosystem unseres Planeten und verantwortungsbewußte, auf intakte Mangrovenwälder angewiesene, traditionelle Fischer aus den Entwicklungsländern werden dankbar dafür sein. Der Verzicht sollte uns nicht so schwer fallen. Schließlich kamen die meisten von uns noch vor ein paar Jahren ohne den täglichen Shrimp-Cocktail und die Lachs-Semmel aus.<
Die konventionelle Zuchtlachsindustrie zählt heutzutage zu den größten Meeresverschmutzern weltweit. Zu Tausenden, aus den offenen Meereskäfigen entflohene Lachse gefährden darüberhinaus die ohnehin schrumpfenden Bestände der wilden Lachsarten. Vor allem die noch intakten Flußökosysteme an der Pazifikküste Amerikas sind bedroht. "Moderne Käfig-Aquakultur ist ein Nettoverlust an Energy und Protein für die Gesellschaft", sagt das Aquakultur-Institut der University of Sterling in Schottland.
Eine der besten Informationsquellen zum Thema Zuchtlachs ist die David Suzuki Foundation in Kanada: Fax 001-604-732-0752, Internet:
www.davidsuzuki.org
"Für eine Tonne Garnelen werden zwei Hektar Land und 15 bis 30 Millionen Liter Süßwasser verbraucht sowie 15 Tonnen Futter benötigt. Die Volkswirtschaftlichen Gesamtkosten machen ein Mehrfaches der Exporterlöse aus." ASW
Detaillierte Informationen zur Garnelenzuchtproblematik bei
Earth Link e.V in München, Tel. 089-35652102, Internet:
www.earthlink.de
sowie bei der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW), Tel. 030-2510265, Internet:
www.ASWnet.de
.
Weitere Shrimp-Infos finden sich auch im Internet unter:
www.thinkshrimp.de
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Der Spatz - Alternativer Anzeiger
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