![]() Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Landwirtschaftsministerin Künast kann die Agrarwende vergessen, wenn es in Deutschland zum großflächigen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen kommt. Angesichts der zunehmenden Verbreitung genetisch veränderter Organismen muss alles getan werden, um die Null-Option - das heißt die Gentechfreiheit von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion - zu sichern. Die politisch Verantwortlichen, die Industrie, der Handel und die Landwirtschaft müssen Lösungen suchen, wie gentechnisch verändertes Erbgut vom Acker und vom Teller ferngehalten wird." Die heute beim "Diskurs Grüne Gentechnik" der Bundesagrarministerin zur Debatte stehende "Verordnung zur Rückverfolgbarkeit und Kennzeichnung genetisch veränderter Organismen" sieht vor, dass künftig in sämtlichen Lebens- und Futtermitteln ein bestimmter Anteil genveränderten Erbguts enthalten sein darf. Unklar ist jedoch, ob und in welchen Dosierungen genetisch veränderte Organismen in Lebensmitteln Gesundheitsgefährdungen verursachen. Deshalb ist es nach BUND-Auffassung grob fahrlässig, für die gesamte Nahrungskette eine gentechnische Kontamination zuzulassen und das zu verschleiern, indem gentechnische Verunreinigungen erst beim Überschreiten von Grenzwerten kennzeichnungspflichtig sind. Andreas Bremke, geschäftsführender Gesellschafter des Handelsunternehmens Bremke & Hoerster: "Handel und Verbraucher stehen dem Einsatz der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion mit großer Skepsis gegenüber. Deshalb muss Ministerin Künast der Gentechindustrie die Gewährleistung getrennter Produktlinien verordnen. Nur so ist die Wahlfreiheit der Verbraucher zwischen gentechnisch und nicht gentechnisch veränderten Lebensmitteln zu sichern." Thomas Dosch, Bundesvorstand Bioland: "Wenn die Bundesregierung ihr Ziel ernst nimmt, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in Deutschland bis 2010 auf 20 Prozent zu vergrößern, muss sie sich von der Illusion verabschieden, dass es ein Nebeneinander von Grüner Gentechnik und gentechfreiem Ökolandbau geben kann. Eine Reihe von Kontaminationsskandalen hat bewiesen, dass weder die Saatgutunternehmen noch die Bauern, die genveränderte Pflanzen anbauen, das Problem gentechnischer Verschmutzungen im Griff haben. Für konventionelle Landwirte gilt dasselbe wie für Ökobauern: Es gibt kein Nebeneinander von gentechfreien und Gentech-Feldern." Bei Rückfragen: Thomas Dosch/Bioland, Tel. 06131-23979-14, E-Mail: bundesvorstand@bioland.de Heike Moldenhauer/BUND-Gentechnikexpertin, Tel. 030-27586-456 bzw. BUND-Pressestelle/Rüdiger Rosenthal, Tel. 030-27586-425, Fax: -449, mobil: 0171-8311051, E-Mail: resse@bund.net
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