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Naturschutz   
Jahr der Berge 2002 - letzte Hoffnung für die Alpen
Bei der UNO Konferenz in New York am 11. Dezember wurde das Jahr 2002 offiziell als "Internationales Jahr der Berge" ausgerufen. Ziel ist der dauerhafte Schutz der Gebirge der Welt. Fast alle sind durch die Einflüsse des Menschen unter starkem Druck - allen voran die Alpen. Um den Verlust der alpinen Artenvielfalt endlich zu stoppen, fordern WWF, Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und Bund Naturschutz in Bayern (BN) von allen Alpenstaaten, ihre bedeutendsten Lebensräume unter internationalen Schutz zu stellen.

"Die EU-Mitgliedsländer müssen noch mindestens 85 Gebiete in das Natura 2000-Schutzgebietsnetz einbringen", erklärt Dr. Andreas von Lindeiner, Vertreter der deutschen Naturschutzverbände bei den FFH-Bewertungsseminaren der EU-Kommission.
Natura 2000 ist das Naturschutzinstrument der Europäischen Union zur Bewahrung des Europäischen Naturerbes. Ein Netzwerk von Schutzgebieten soll das Überleben der einmaligen und seltenen sowie stark gefährdeten Arten und Lebensräume sicherstellen. Ein Expertengremium mit Vertretern der Mitgliedsstaaten, Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen hat noch für alle EU-Alpenländer Nachholbedarf festgestellt. Bis zum März 2002 haben die Länder Zeit, ihre Defizite durch Meldung geeigneter Gebiete zu beheben.
"Zum Start ins Jahr der Berge wäre es ein schönes Signal, wenn die Staaten durch ihr Engagement im Natura 2000-Prozess den langen Jahren schöner Worthülsen konkrete Taten zum Schutz der alpinen Bergwelt folgen lassen würden", sind sich die Vertreter des alpinen Naturschutzes einig.Die deutsche Meldung für die alpine Region ist aus Sicht der Naturschutzverbände zwar angesichts hoher gemeldeter Flächenanteile relativ gut, aber für acht Habitattypen ist die Meldung bzw. die Gebietsabgrenzung unzureichend.
So sollten insbesondere Silikatschutthalden, permanente Gletscher und magere Flachlandmähwiesen nachgemeldet werden. Bei den Buchenwäldern sind nicht alle Typen ausreichend berücksichtigt worden. Aber auch bei einigen Tierarten sind erhebliche Defizite zu verzeichnen. Dies gilt insbesondere für mindestens sieben Gebiete mit Vorkommen des als prioritäre Art eingestuften wunderschönen Alpenbockkäfers.

Weitere Informationen:

Dr. Andreas von Lindeiner
LBV-Artenschutzreferent
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein
Tel. 09174-47750, Fax 09174/477575

Susanne Grof, Öffentlichkeitsarbeit
WWF Österreich
Tel.: 0043-676-83488-249


 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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