![]() Der 24.11.2000 markiert eine Wende im Verbraucherbewußtsein der Deutschen. Der Jahrestag des ersten BSE-Falles in der BRD markiert auch eine Wende in der Agrarpolitik. Die alte Agrarpolitik, die das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelproduktion aufs Spiel gesetzt und einen beispiellosen Abbau von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft bewirkt hatte, wurde abgelöst. Seit Dezember 2000 haben Bundesregierung und Bundestag sehr schnell und konsequent wichtige Maßnahmen für mehr Verbrauchersicherheit und gegen BSE eingeleitet: zu den wichtigsten zählen das Tiermehlverbot, flächendeckende BSE-Tests und das Verbot von Risikomaterialien. Die Maßnahmen gegen BSE werden kontinuierlich weiterentwickelt, wie zum Beispiel Tests am lebenden Tier. Für problematisch halten wir allerdings die Umsetzung der sogenannten Kohortenschlachtung, die unseres Erachtens stärker wissenschaftlich abgesichert werden sollte. Im Januar 2001 haben wir die Weichen für eine Neuorientierung der Agrarpolitik gestellt. In einem grundlegenden Beschluss formulierte der Bundestag auf Antrag der Koalitionsfraktionen ein Programm für die neue Agrarpolitik. Renate Künast übernahm das neu zugeschnittene Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Im Mittelpunkt steht jetzt der Verbraucher. Zu den bedeutendsten Erfolgen zählen die Abschaffung der Käfighaltung für Legehennen und die Einführung eines einheitlichen Ökosiegels. Wir werden diese Politik fortführen und Schritt für Schritt weitere Maßnahmen für eine verbraucher-, umwelt- und tiergerechte Lebensmittelproduktion ergreifen. Noch gibt es für einige Maßnahmen hinhaltenden Widerstand aus dem Bauernverband und einigen Bundesländern - insbesondere bei der Umorientierung der Fördermittel von produktions- und flächenbezogenen Subventionen hin zur Finanzierung gesellschaftlich anerkannter Leistungen wie Tier- und Naturschutz. Um jedoch die Ziele - nachhaltige Landbewirtschaftung und Lebensmittelproduktion - volle Transparenz in der Lebensmittelerzeugung vom Stall bis zur Theke und volle Wahlfreiheit für den Verbraucher - Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen Verbrauchern und Lebensmittelerzeugern - gesicherte Einkommen in der Landwirtschaft durch nachhaltige Produktion und multifunktionale Dienstleistung zu erreichen, müssen alle Beteiligten - Politik, Landwirte, Lebensmittelverarbeitung, Handel und Verbraucher - noch viele Jahre gemeinsam hart arbeiten und bereit sein, neue Wege zu beschreiten. Wir wollen dabei weiterhin Vorreiter sein. Die vollständige Bilanz können Sie erhalten über das Büro Ulrike Höfken Tel 030-22771016 oder Fax 030-22776332 ulrike.hoefken@bundestag.de Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen 11011 Berlin T: 030 / 227-5 72 12 F: 030 / 227-5 69 62 eMail: presse@gruene-fraktion.de Bei technischen Fragen und Anregungen: webmaster@gruene-fraktion.de
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