![]() Wie die Gammastrahlen-Detektoren funktionieren? Die Messtechniker modifizierten Szintillationszähler, wie sie zum Messen von radioaktiver Strahlung eingesetzt werden. Diese modifizierten Messgeräte sind an einen Computer gekoppelt. Am Bildschirm oder als Ausdruck können in wenigen Sekunden sicher Auswertungen in tabellarischer Form oder als Grafik über den inneren Zustand des Grundstücks oder des Geländes getroffen werden. Zur Geschichte: Einem NASA-Wissenschaftler zufolge ist ein Teil der Umweltradioaktivität im Innern der Erde zu suchen. Dort soll es eine ständige Vererzung und Umwandlung von Elementen geben. Diese Aktivitäten bewirken eine so genannte Hintergrundstrahlung aus Alpha- und Beta-Teilchen und von Gammastrahlen. Stärke und Spektrum wechseln auf dem Weg zur Oberfläche, weil verschiedene Materialschichten durchdrungen werden müssen. Die mit Blei abgeschirmten Messgeräte empfangen die Gammastrahlen über Kristallsensoren. Diese Strahlen werden in Lichtblitze gewandelt und als elektrische Impulse verstärkt, die im gleichen Verhältnis zur Energie der radioaktiven Teilchen stehen. Durch die entstehenden Lichtblitze kann direkt auf die Energie der Partikel geschlossen werden. Das wird als Impulse pro Sekunde (ips) bezeichnet und als Gammaprofil aufgezeichnet. Die Impulsrate bleibt konstant, solange der Untergrund homogen ist. Unterschiede gibt es erst, wenn die Radioaktivität abfällt: das deutet auf Wasseradern hin. Oder wenn sie sich verstärkt, zeigt das von tektonischen Verwerfungen. Bleibt die Gammastrahlung auf einem niedrigen Level, ist wahrscheinlich Grundwasser in der Nähe. Die Wirksamkeit des neuen Messsystems zeigt sich erst bei der Intensität: auch noch aus größerer Tiefe können sichere Werte getroffen werden. Dass ein Zusammenhang unter der Erde zwischen geologischen Anomalien und Radioaktivität besteht, ist in den vergangenen fünfzig Jahren schon mehrfach nachgewiesen worden. Ingenieur Joseph Wüst benutzte als erster einen Geigerzähler. Die eingangs genannten Szintillationszähler setzten Dr. Armin Bickel (USA) und auch Ingenieur Jakob Stängle aus Ulm ein. Viele Brunnen und auch Heilquellen sind unter Zugrundelegung der Messungen gebohrt worden. Die Messtechniker können schon auf einige Erfolge mit dem neuen Messsystem verweisen. So wandten sich Kommunen und Bauträger an ihnen und liesen den Untergrund neuer Baugebiete für Wohnhäuser untersuchen. Ein Architekt wies nach, dass auf einem mehrere Hektar großen Grundstück nahe Coburg baubiologisch gesund geplant wurde: Wege und Straßen führen hier über Wasseradern, die Bauplätze selbst weisen keine geologischen Störungen auf. Dieses Projekt wurde mit einem Ökobaupreis ausgezeichnet. Mit dem Messsystem wurde auch bei der Seßlacher Kirche nachgewiesen, dass sich unter dem Kirchengebäude "nur" ein Hohlraum befindet, während man von alten Grabstätten oder sogar einer Krypta ausgegangen war.
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