![]() heute von Bundesumweltminister Trittin und dem Bundesamt für Strahlenschutz die Rücknahme der Genehmigungen für die kommende Woche geplanten Castortransporte nach Gorleben gefordert. Die Risiken von Atomtransporten und Atomanlagen angesichts denkbarer terroristischer Attacken seien untragbar, sagte die atompolitische Sprecherin des Umweltverbandes, Renate Backhaus. Eine im Auftrag des BUND von Atomexperten durchgeführte Expertise mit dem Titel "Verwundbarkeit von Castor-Behältern bei Transport und Lagerung gegenüber terroristischen und kriegerischen Einwirkungen sowie zivilisatorischen Katastrophen" belege die Unbeherrschbarkeit der Folgen von Terrorangriffen auf Castoren und Zwischenlager. Die einzig mittelfristig wirksame Maßnahme zur Minderung solcher Risiken sei das sofortige Abschalten aller Atomkraftwerke, das Entladen der Brennelemente aus den Reaktoren, die Zwischenlagerung der Brennstäbe und ihre spätere möglichst sichere Endlagerung. Renate Backhaus: "Denkbare Bedrohungen durch terroristische Attacken machen Castortransporte und die Einlagerung des Strahlenmülls in Zwischenlager zu Geisterfahrten mit enormem Risiko. Was die Experten bestätigen muss die Bundesregierung jetzt zum Handeln bewegen: Castorbehälter, Zwischenlager und andere Atomanlagen sind extrem verwundbar gegenüber möglichen Terrorangriffen, der Sofortausstieg aus dieser Gefahrentechnologie steht deshalb auf der Tagesordnung." Die Expertise der drei Atomwissenschaftler Helmut Hirsch, Wolfgang Neumann und Oda Becker kommt zu dem Ergebnis, dass es gegen terroristische Attacken keine brauchbaren Gegenmaßnahmen gibt. Auch das von Bundesumweltminister Trittin angekündigte Sichern von Atomanlagen "bei konkreten Gefahrenlagen" ist keine geeignete Strategie zur Minderung der Risiken. Würden beispielsweise Castoren während ihres Transportes mit panzerbrechenden Waffen beschossen, könnten sie derartigen Einwirkungen nicht standhalten. Auch bei einem länger andauernden Brand eines von einem Flugzeugabsturz betroffenen Zwischenlagers würden die Atommüllbehälter undicht. Großräumige radioaktive Verseuchungen vor allem mit Cäsium 137 wären die Folge, die Nutzung weiter Landstriche wäre auf lange Zeit unmöglich. Als Schlussfolgerung aus den Wirkungen möglicher terroristischer oder kriegerischer Attacken auf Castorbehälter, Zwischenlager und andere Atomanlagen kommt für den BUND nur die sofortige Beendigung der Atomenergienutzung und ein Verbot von Castortransporten in Betracht. Bei Rückfragen auch zum Erhalt der Expertise: BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal: Tel. 030-27586-425/464/489, Fax: -449, mobil: 0171-8311051; eMail: presse@bund.net; Der BUND im Internet: www.bund.net; Presse-Archiv unter www.bund.net/archiv
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