![]() Reinhard Loske, umweltpolitischer Sprecher: In den nächsten zwei Wochen wird sich zeigen ob der Erfolg des Bonner Klimagipfels vom Juli 2001 zu einem wirklichen Durchbruch für den Schutz der Erdatmosphäre wird. Bei der Klimakonferenz in Marrakesch muss die politische Vereinbarung von Bonn, die nur durch die Kompromissbereitschaft der EU möglich wurde, in eine klare Rechtsform gegossen werden. Dann lässt sich der Ratifizierungsprozess des Kioto-Protokolls zügig durchführen. Das Ziel muss sein, das Kioto-Protokoll bis September 2002 in Kraft zu setzen. Dann findet in Johannesburg der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung statt. Gelänge dies nicht, stünde die Staatengemeinschaft zehn Jahre nach dem Rio-Gipfel für Umwelt und Entwicklung ohne Ergebnisse da. Das wäre angesichts der Verschärfung der globalen Umweltprobleme beschämend. Die Europäische Union muss auch in Marrakesch ihre Führungsrolle beim Klimaschutz bekräftigen. Die Bestrebungen einzelner Vertragsstaaten, das Bonner Paket wieder aufzuschnüren und etwa die Senkenfrage neu zu diskutieren, müssen zurückgewiesen werden. Das System der Emissionsbilanzierung und das System der Erfüllungskontrolle sind essenziell für die Funktionsfähigkeit des Kioto-Protokolls. Wer seine Klimaschutzziele verfehlt, muss mit Sanktionen rechnen. Als zahnloser Tiger wäre das Vertragswerk wirkungslos. Deutschlands Glaubwürdigkeit als Motor der internationalen Klimapolitik hängt ganz maßgeblich von seiner nationalen Klimaschutzstrategie und seinem Engagement in Europa ab. Es ist deshalb sehr wichtig, Klimaschutz nicht primär als Last darzustellen, sondern als Chance: Erneuerbare Energien, Energieeinsparung und Effizienztechnik bieten eben auch enorme Beschäftigungspotentiale und reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten. Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen 11011 Berlin T: 030 / 227-5 72 12 F: 030 / 227-5 69 62 eMail: presse@gruene-fraktion.de Bei technischen Fragen und Anregungen: webmaster@gruene-fraktion.de
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