![]() 30 ha sind Weiden und stehen allein den Kühen und Rindern zur Verfügung. Ein großer Teil hiervon sind unter Naturschutz stehende Waldhutungen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten, die von Gut Kerschlach gepflegt und betreut werden. 100 ha der Flächen sind Grünland. Hier wird das für die Winterfütterung nötige Heu gewonnen. Bei der Bearbeitung dieser Flächen achten wir besonders darauf, einen lebendigen, lockeren und gut durchlüfteten Boden zu erhalten und zu fördern. Unsere Machinen sind deshalb mit besodners breiten reifen zur Druckreduzierung ausgerüstet. Besondere Aufmerksamkeit bedarf auch die Pflege der Grasnarbe, da sich in größeren Lücken sofort Ampferpflanzen etablieren, die man aufgrund ihrer langen Speicherwurzeln nur noch per Hand beseitigen kann. Durch häufiges Nachsähen von ausgewählten Gräser- und Kräutermischungen und geringes Befahren erhalten wir eine geschlossenen Bodendecke mit eienr abwechlsungsreichen Pflanzenkombination. Um auch in dieser sehr niederschlagsreichen Region (ca. 1200ml Jahresniederschlag) ein nährstoffreiches Heu gewinnen zu können haben wir eine Unterdachtrocknung. Das Gras wird nicht vollständig auf dem Feld getrocknet was ca. 3-4 Tage dauern würde, sondern wird schon am zweiten Tag lose in der Heutrocknung eingelagert, dann mit Luft durchblasen und so fertig getrocknet. Auf diese Weise kommen alle wertvollen Blattbestandteile mit ins Heu. Der zu Kerschlach gehörige Wald liefert uns notwendige Energie und Rohstoffe. Hieraus stammt z.B. das Holz für den Holzbackofen unserer Bäckerei, Ideen für die Zukunft sind, einen Teil der Energieversorgung durch eine Holzschnitzelfeuerung zu decken oder die Gegend mit biologisch angebauten Weihnachtsbäumen zu versorgen. Auf den 30 ha Ackerland wird eine mehrjährige Fruchtfolge eingehalten. Unter Fruchtfolge versteht man den geregelten Anbau verschiedener Ackerfrüchte nacheinander auf dem selben Flurstück, um durch die unterschiedlichen Ansprüche und Auswirkungen auf den Boden ein ausgeglichenes Bodenleben zu erhalten. Als Getreidearten werden Weizen, Roggen und Dinkel angebaut, die nach der Reinigung im eigenen Getreidelager als Speisegetreide an die Hofbäckerei geliefert werden. Hafer und Triticale (Roggen-Weizen-Mischung) werden als Futter für unsere Pferde, Rinder und Schweine angebaut. Auf ca. 3 ha wachsen Kartoffeln. Durch gezielte Sortenwahl und kontrollierte Lagerung am Hof können wir über einen sehr langen Zeitraum eigene Kartoffeln anbieten. Ca. 8 ha der Ackerfläche sind mit Leguminosen (Kleegras) bestellt. Leguminosen spielen im ökologischen Landbau eine sehr wichtige Rolle. Über den reinen Nutzen der Pflanzen als Futter für die Tiere hinaus ist der zweijährige Anbau von Kleegras aufgrund der häufigen Mähnutzung bestens geeignet unliebsame Unkräuter zurückzudrängen, da diese die starke Konkurrenz und die häufige Nutzung nicht vertragen. Leguminosen haben darüber hinaus die Eigenschaft, in Ihren Wurzeln über eine Symbiose mit Bakterien Luftstickstoff binden zu können. Dadurch tragen sie zu einer Steigerung der Bodenfruchtbarkeit bei. Diese natürliche Düngung kombiniert mit Mistdüngung ist wichtig, da im ökologischen Landbau keinerlei synthetische Düngemittel, sowie keine Pestizide und Fungizide eingesetzt werden. Auch zur Unkrautbekämpfung werden neben den vorbeugenden Maßnahmen ausschließlich schonende, vorwiegend mechanische Verfahren eingesetzt. Durch die Wahl von widerstandsfähigen Sorten und Arbeiten in Fruchtfolge wird der Schädlings- und Krankheitsdruck für die Pflanzen von vornherein niedrig gehalten.
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