![]() "Humanitäre Maßnahmen zur Verlangsamung des Bevölkerungswachstums verringern den Druck auf Umwelt und Ressourcen," erklärt DSW-Geschäftsführer Dr. Hans Fleisch. "Und zugleich fördern sie den Schutz der Artenvielfalt." Auch der hohe Verbrauch in Industrieländern trägt massiv zum Artenverlust bei. "Gerade durch unseren steigenden Verbrauch an Energie, Wasser und Fläche nimmt der Druck auf die Natur ständig zu", so der Geschäftsführer von WWF Deutschland Dr. Georg Schwede. Das Artensterben ist heute bis zu 1000 Mal schneller als in Zeiten, in denen der Mensch noch nicht in die Natur eingegriffen hat. Rund ein Viertel aller Säugetierarten, ein Zehntel aller noch lebenden Vogelspezies und fast ein Drittel aller Fischarten sind der Studie zufolge bedroht. Die meisten Arten sterben infolge menschlichen Handelns aus, insbesondere durch Verschmutzung, Übernutzung, Krankheiten, das Eindringen exotischer Spezies und dem vom Menschen verursachten Klimawandel. Hauptursache ist jedoch die Zerstörung von Lebensräumen, so die Autoren der Studie "Mensch, Natur!" Richard Cincotta und Robert Engelman.Vor allem in den so genannten "Biodiversität-Hotspots" - Gebieten, die sich durch einen besonders großen Artenreichtum auszeichnen - wächst die Bevölkerung rasant. Nahezu ein Fünftel der Weltbevölkerung - rund 1,1 Milliarden Menschen - lebt hier. In 19 der 25 Hotspots liegt die Wachstumsgeschwindigkeit der Bevölkerung um 50 Prozent über dem Weltdurchschnitt. In den drei tropischen Regenwaldgebieten wächst die Bevölkerung zweieinhalb mal schneller als die Weltbevölkerung insgesamt. Etwa die Hälfte aller Arten sind in den Tropen beheimatet, schätzen die Experten. Bereits heute sind weltweit mehr als 70 Prozent der verfügbaren Landfläche durch Ackerbau und Viehzucht gestört. Der steigende Bedarf einer wachsenden Bevölkerung an Nahrungsmitteln, Wasser und Wohnraum wird die Erschließung neuer Lebensräume zwangsläufig notwendig machen, warnt die Studie.
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