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Verkehr   
BUND fordert effektive LKW-Maut auf Fernstraßen
Verteuerung von LKW-Transporten bringt Entlastung für Mensch und Umwelt
Berlin, 9.8.01: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
fordert eine effektive LKW-Maut auf Fernstraßen. Die Maut müsse pünktlich
zum 1.1.2003 eingeführt werden, eine wirksame Höhe von mindestens 25 Pfennig
pro Kilometer betragen und auch für Bundesstraßen gelten. In Kombination mit
einer Investitionsoffensive für den Schienengüterverkehr könne die LKW-Maut
wesentlich dazu beitragen, unnötige Transporte zu reduzieren und Güter auf
die Schiene zu verlagern.

Tilmann Heuser, Verkehrsexperte des BUND: "Nur wenn die Maut zu einer
tatsächlichen Kostenbelastung für LKW-Transporte führt, werden die
Straßentransporte zurückgehen und mehr Güter auf der Schiene rollen.
Kompensationszahlungen für deutsche LKW sind deshalb kontraproduktiv. Die
Maut muss außerdem auch auf Bundesstraßen gelten, sonst ist eine massive
Verlagerung des LKW-Verkehrs auf Ausweich- und Abkürzungsstrecken mitten
durch Ortschaften zu befürchten."

Bei der heutigen Anhörung der Verbände zum Autobahnmautgesetz im
Bundesverkehrsministerium wies der BUND in seiner Stellungnahme darauf hin,
dass der LKW-Verkehr nur einen Bruchteil seiner anteiligen Kosten für Bau
und Instandhaltung der Straßen zahle, die Güterbahn dagegen ihre
Schieneninfrastruktur selbst finanzieren müsse. Außerdem verursache der
Straßengüterverkehr nach Schätzungen der Wirtschaftsinstitute IWW und Infras
durch Unfälle, Gesundheits- und Lärmschäden, Luftverschmutzung und die
zunehmende Belastung der Atmosphäre mit Klimagasen externe Kosten in Höhe
von mindestens 60 Milliarden Mark pro Jahr. Tilmann Heuser: "Wenn der LKW
nicht bald seine tatsächlichen Kosten zahlt, wird der Güterverkehr auf
Fernstraßen weiterhin massiv zunehmen, auf der Schiene dagegen stagnieren -
mit allen negativen Folgen für Klima, Umwelt und Menschen."

Die Einnahmen aus der LKW-Maut sollen nach Meinung des BUND ausschließlich
für sinnvolle Verkehrsprojekte und die Reduzierung von Umweltbelastungen aus
dem Verkehrsbereich ausgegeben werden. Dazu gehörten Modernisierungen im
Schienengüterbereich, effektive Lärmschutzmaßnahmen und die Instandhaltung
des Straßennetzes. Der von den Wirtschaftsverbänden geforderte Neubau von
Straßen verhindere dagegen die Verlagerung von Transporten auf die Schiene
und bedeute steigende Umweltbelastungen durch die Güterverkehrslawine auf
der Straße.

Den massiven Widerstand der Wirtschaftsverbände BDI und DIHK gegen die
LKW-Maut in Deutschland bezeichnet der BUND als unverantwortlich. Heuser:
"Die Wirtschaftsverbände fordern freie Fahrt für Billigsttransporte zu
Lasten von Umwelt und Gesundheit der Menschen. Die hohen
volkswirtschaftlichen Kosten des LKW-Verkehrs für Straßenerneuerung,
Gesundheits- und Umweltschäden soll offenbar weiterhin die Allgemeinheit
tragen."

Die Klagen der Wirtschaftverbände über den ruinösen Wettbewerb im deutschen
Speditionsgewerbe seien zudem scheinheilig. Schließlich sei es die
verladende Wirtschaft selbst, die den Transportunternehmen keine fairen
Preise für ihre Leistungen bezahle und sie zu Umwelt- und Sozialdumping
zwinge, kritisiert Heuser.


Bei Rückfragen:
Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte, Tel: 030-275 86-435, mobil:
0177-6671316; Email: tilmann.heuser@bund.net oder BUND-Pressestelle, Daniel
Kluge, Tel: 030-275 86-425, Email: presse@bund.net; Presse-Archiv im
Internet: www.bund.net/archiv.
 
Quelle: BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
http://www.bund.net
presse@bund.net
    

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