Wann die PV-Anlage für die Steuererklärung spannend wirdBis vor wenigen Jahren galt die Installation einer Photovoltaikanlage automatisch als gewerbliche Tätigkeit und auch heute fragen sich Investoren, ob die PV Anlage steuerfrei oder in die Steuerklärung eingetragen ist bzw. werden muss. Als es noch Pflicht war galt folgendes: Betreiber mussten den erzeugten Strom in der Steuererklärung angeben und je nach Größe der Anlage sogar Umsatzsteuer abführen. Mit einer Reform im Jahr 2022 hat sich das deutlich vereinfacht. Kleine Dachanlagen bis 30 Kilowatt Peak sind nun von der Einkommensteuer befreit. Für Mehrfamilienhäuser liegt die Grenze bei 15 Kilowatt Peak pro Wohneinheit. Auch die Umsatzsteuer spielt seit 2023 kaum noch eine Rolle, da auf Lieferung und Installation ein Steuersatz von null Prozent gilt. Erst wenn die Gesamtleistung mehr als 100 Kilowatt Peak pro Person überschreitet, kommt eine steuerliche Belastung wieder ins Spiel. Für private Haushalte mit typischen Anlagengrößen ist die Steuererklärung damit kaum noch ein Thema. Mit welchen Kosten bei der Anschaffung zu rechnen istWie die Verbraucherzentrale berichtet, ist die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaik-Anlage an die Größe gebunden. Je größer sie ist, desto rentabler ist sie. Kleine Anlagen lohnen sich oft nicht. Die gute Nachricht ist, dass die Preise laut Verbraucherzentrale nicht proportional zur Leistung steigen. Die Fixkosten sind also bei einer großen Anlage nicht immens höher. Trotzdem sprechen wir über Anschaffungskosten, die abhängig von der Anlagenleistung im mittleren fünfstelligen Bereich liegen können. (Laut Verbraucherzentrale bei einer Anlagenleistung von über 20 kWp sind Anschaffungspreise von 34.610 Euro möglich). Gut geplant und mit Vergleichen lohnt sich die Investition aber trotzdem, denn Strompreise steigen prognostisch immer weiter an und die Gefahr von Blackouts wächst bei kritischer Sicherheitslage in Europa ebenfalls. Wie schnell amortisiert sich eine PV-Anlage?Ob sich die Anlage lohnt, hängt vor allem vom Eigenverbrauch ab. Je mehr Strom direkt im Haushalt genutzt wird, desto schneller sinken die laufenden Stromkosten. Bei durchschnittlichen Strompreisen von rund 30 Cent pro Kilowattstunde lässt sich mit einer Dachanlage jährlich ein vierstelliger Betrag einsparen. Kombiniert mit einer Wärmepumpe steigt der Betrag noch weiter. Typischerweise dauert es zwischen acht und zwölf Jahren, bis die Anschaffungskosten durch die eingesparten Stromkosten ausgeglichen sind. Danach produziert die Anlage im besten Fall noch weitere zehn bis 15 Jahre nahezu kostenlosen Strom. Moderne Module sind auf eine Lebensdauer von 25 Jahren und mehr ausgelegt, sodass sich über den gesamten Zeitraum eine deutliche Kostenersparnis ergibt. Warum Fördergelder wichtig bei der Anschaffung sindFörderungen spielen bei der Finanzierung eine große Rolle. Bund und Länder stellen unterschiedliche Programme bereit, die von zinsgünstigen Krediten bis zu direkten Zuschüssen reichen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet über das Programm 270 Darlehen für Photovoltaikanlagen an. Einige Bundesländer bezuschussen zusätzlich den Einbau von Batteriespeichern, um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen. Diese Förderungen können mehrere tausend Euro betragen und verkürzen die Amortisationszeit erheblich. Es lohnt sich daher, vor dem Kauf gezielt nach Fördermöglichkeiten am eigenen Wohnort zu suchen.
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