Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 23.07.2025
Drei Jahre nach Fischsterben
Umweltverbände fordern Kurswechsel für eine lebendige Oder
++ Fischsterben an der Oder jährt sich zum dritten Mal ++ Umdenken notwendig für ein natürliches Flussökosystem ++ Internationales Bündnis fordert Anschluss an eine nachhaltige Vision für die Oder ++

Die Oder ist einer der letzten naturnahen Flüsse in Mitteleuropa. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten leben im Fluss oder an seinen Ufern. © Sascha Maier | BUND
Zum dritten Mal jährt sich das katastrophale Fischsterben an der Oder. Zwischen Juli und September 2022 verendeten schätzungsweise 1000 Tonnen Fisch sowie unzählige Muscheln und Schnecken im polnischen und deutschen Teil des Flusses - als Folge einer Algenblüte. Damit sich eine solche Umweltkatastrophe nicht wiederholt, fordern der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und EuroNatur die Bundesregierung sowie die polnische und tschechische Regierung dazu auf, sich ihrer "Vision für die Oder" anzuschließen. Die Verbände setzen sich dafür ein, dass die Flusslandschaft widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen wie Dürre und Hitzestress, und auch gegenüber Nährstoff- und Schadstoffeinträgen gemacht wird. Dazu zählen konkrete Naturschutzmaßnahmen sowie eine stärkere grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Die Ursache für das Fischsterben 2022 war ein Zusammenspiel aus Hitze, Dürre und hohen Salzeinleitungen aus polnischen Bergwerken. Die Auswirkungen auf die Ökologie des Flusses sowie den regionalen Tourismus waren groß. Zwar haben beide betroffene Anrainerstaaten einige Maßnahmen ergriffen - etwa eine bessere internationale Kommunikation im Katastrophenfall oder Sanktionen gegen verbotene Einleitungen in den Fluss. Dennoch haben sie den Ausbau der Oder weiter vorangetrieben.

Theresa Wagner, BUND-Koordinatorin Oderschutz: "Selbst im Angesicht der Katastrophe hat kein Umdenken stattgefunden. Noch immer wird Salz in die Oder geleitet und am Ausbau festgehalten. Das alles schadet dem Fluss. Wir müssen die Oder als naturnahen, artenreichen Ort für die Menschen vor Ort und für uns alle erhalten." Der BUND und andere Umweltorganisationen haben zuletzt im Januar eine Klage am Woiwodschaftlichen Verwaltungsgericht Warschau zur Aufhebung der Genehmigung des Oder-Ausbaus in Polen gewonnen. Das Klagebündnis, darunter der BUND Brandenburg, erwartet jetzt den Rückbau von illegalen Bauten beziehungsweise ökologische Ausgleichsmaßnahmen.

Annette Spangenberg, Programmleiterin Fließgewässer bei EuroNatur: "Unsere Vision ist es, die Oder als natürliches Flussökosystem zu erhalten und nachhaltig zu entwickeln. Dazu zählen beispielsweise nachhaltige Tourismusinfrastrukturen, wie die Aufwertung des Oder-Neiße-Radweges. Zudem müssen wir den Fluss "klimafit" für zukünftige Hitzesommer machen; Renaturierungsmaßnahmen wie die Wiederherstellung natürlicher Wasserrückhalteflächen tragen dazu bei. Zudem wollen wir die Menschen emotional wieder näher an den Fluss heranbringen - die Oder ist entgegen ihrem Image ein Fluss voller Leben."

Hintergrundinformationen:
  • Das internationale Bündnis "Zeit für die Oder" ist eine Koalition aus zehn deutschen, neun polnischen und sieben tschechischen Umweltorganisationen und Flüssebündnissen, die sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Oder und ihr Umfeld wieder zu einem lebendigen Flussstrom entwickelt werden. Mitglieder im deutschen Teil des Bündnisses sind: Bund für Umwelt und Naturschutz Brandenburg (BUND), BUND Deutschland, Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutsche Umwelthilfe (DUH), EuroNatur, Heinz Sielmann Stiftung, Michael Succow Stiftung, Rewilding Oder Delta, Verein der Freunde des Deutsch-Polnischen Europa-Nationalparks Unteres Odertal und WWF Deutschland. Mehr Informationen finden Sie auf der Seite Save Oder.
  • Eine Vision für die Oder: Der deutsch-polnische Grenzflussabschnitt, einer der letzten frei fließenden und naturnahen Flüsse in Europa, ist mehr als eine Wasserstraße: Er ist ein naturnaher Erholungsort, Sportgebiet und Inspirationsquelle. Umsäumt von Weichholzauenwäldern ist der Strom bislang zudem wichtiger Lebensraum für bedrohte und geschützte Arten. Das internationale Bündnis "Zeit für die Oder" hat 2023 eine Vision für die Oder verfasst. Darin setzt es sich für den Schutz und die Renaturierung des Flusses ein. Deutsch-polnische Pläne zur Vertiefung der Fahrrinne setzen die Oder und ihr Ökosystem jedoch verstärkt unter Druck.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.07.2025
Bahn-Sanierung fatal: "Einzelwagenverkehr nicht abschaffen" ÖDP gegen "Schnapsidee" der Deutschen Bahn: Sparprogramm auf Kosten von Umwelt- und Klimaschutz


Neu: Themenspezial Verpackung

29.07.2025
Strafanzeige gegen Tiergarten Nürnberg nach Tötung gesunder Paviane Pro Wildlife und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht fordern rechtliche Konsequenzen

Waschbär stellt Geschäftsbetrieb ein Keine Investorenlösung gefunden

EU im Würgegriff des US-Potentaten Trump ÖDP kritisiert Einknicken der EU-Kommission als "Bankrotterklärung für konsequenten Klimaschutz".


Reisen bewusst genießen VERBRAUCHER INITIATIVE veröffentlicht neues Themenheft


28.07.2025
Deutsche Umwelthilfe kritisiert Trump-"Deal" EU schafft neue fossile Abhängigkeit und opfert Klimaschutz

Nina Scheer: Pflicht zum Mehrverbrauch fossiler Ressourcen mit EU-Recht unvereinbar Energiewende- und Klimaverantwortung mitdenken

Naturzerstörung entzieht Menschen die Lebensgrundlage ÖDP zum Welttag des Naturschutzes: Gesunde Umwelt ist Basis jeder stabilen Gesellschaft, deshalb fordert die Partei die "Rechte der Natur" im Grundgesetz zu verankern.


Vitamin D als Schlüssel der Prävention Ratgeber "Krebszellen mögen keine Sonne" in 5. überarb. und aktual. Auflage


27.07.2025
"Der Rhein darf nicht wieder zur Giftbrühe verkommen" Die ÖDP NRW kritisiert die anhaltende Einleitung von PFAS und anderen Schadstoffen aus dem Chempark Leverkusen in den Rhein.


26.07.2025
Entspannte Gartenaufenthalte mit der Gartentoilette Warum eine Gartentoilette sinnvoll ist

Spannung, Spaß und Überraschungssiege Der Schwimmende Holländer gewinnt beim 17. Schleswig-Holstein Solarcup in Glücksburg


25.07.2025
Deutschlands Klimapolitik ist verfassungswidrig IGH bestärkt neues Rechtsgutachten des SFV

ARD Wissen: "Unsere Haut - Wie viel Sonne ist gesund?" Dokumentation beleuchtet, warum zu viel Sonnenschutz ebenfalls gefährlich sein kann / ab 28. Juli 2025 in der ARD Mediathek

NABU: Ausgewilderter Luchs Martin braucht sichere Verkehrswege und eine Partnerin Statement von NABU BW-Artenschutzreferentin Alexandra Ickes zur heutigen Auswilderung von Luchs Martin im Nordschwarzwald

Vogelschutz kontra Ordnungsliebe Warum das Hecken schneiden jetzt immer noch tabu ist

"Klimapolitische Notwendigkeit zum Geschäftsmodell machen" Besuch der rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerin Katrin Eder beim Hidden Champion PYREG

Unterstützung für ein Streuobstwiesen-Projekt Staatssekretär Daniel Köfer übergibt Förderung der Umweltlotterie GENAU in Höhe von knapp 30.000 Euro an den NABU Frankfurt


Umfrage zur Akzeptanz der Solarenergie. Frühjahr 2025 Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zur Akzeptanz der Nutzung und der Solarenergie in Deutschland