Als bedeutende globale Handelsmacht spielt die Europäische Union eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung dieses schädlichen Modells. Ihre aktuelle Agrar- und Lebensmittelhandelspolitik untergräbt den Wandel hin zu vielfältigen, gerechten und widerstandsfähigen Ernährungssystemen im In- und Ausland. Unterdessen haben die Handelsspannungen des Jahres 2025, ausgelöst durch US-Zolldrohungen, die Fragilität des globalen Ernährungssystems offengelegt - ein derart prekäres System, dass eine einzige Regierung es vollständig aus dem Gleichgewicht bringen und Millionen Menschen in Hunger und Armut stürzen kann. Doch in Krisenzeiten eröffnen sich auch neue Möglichkeiten. "Die prekäre Lage globaler Lebensmittelpreise und Lieferketten ist eine direkte Folge eines fehlerhaften Handelssystems. Die EU muss diesen Moment nutzen, um den Übergang zu agrarökologischen, lokalisierten und sozial gerechten Ernährungssystemen zu vollziehen", betont Marta Messa, Generalsekretärin von Slow Food. Das Positionspapier beginnt mit einer Analyse, warum das heutige Lebensmittelsystem versagt - mit einem Blick auf seine Ursprünge in kolonialer Ausbeutung, Deregulierung und dem Aufstieg von Konzernen. Es legt die Wurzeln der aktuellen Krise offen, von der Industrialisierung der Landwirtschaft über die Liberalisierung der Lebensmittelmärkte bis hin zur Behandlung von Lebensmitteln als bloße Ware. Als Antwort skizziert Slow Food eine Alternative, die in Agrarökologie, Ernährungssouveränität und der Rückverlagerung von Ernährungssystemen verankert ist. Drei zentrale Reformbereiche werden identifiziert:
Slow Food fordert eine mutige Neuausrichtung der EU-Handelspolitik. Eine Politik, die:
Links:Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Welt zu schaffen, in der Ernährung auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt. www.slowfood.de
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