Hierzu kommentiert Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR) als Vertreter des "Aktionsbündnis lebendige Oder": "Die Beharrlichkeit der deutschen und polnischen Umweltorganisationen zum Schutz der natürlichen Vielfalt der Flusslandschaft Oder hat sich ausgezahlt. Endlich steht unanfechtbar fest, dass der Genehmigungsbescheid des polnischen Generaldirektors für Umweltschutz vom August 2022 ungültig ist. Dieses Ergebnis ist nicht nur ein Gewinn für den Erhalt einer lebendigen Oder, sondern auch für die Menschen am naturnahen Strom, die schon heute mit Dürre, Niedrigwasser und Salzeinträgen aus der Industrie konfrontiert sind. Wir erwarten, dass nun zeitnah konkrete Vorschläge für einen Rückbau der Wasserbauwerke oder für ökologische Kompensationen erarbeitet werden. Die Rechtskräftigkeit des Urteils ist auch ein deutliches Signal an die Bundesregierung, die am geplanten Ausbau der Oder festhält und bis Ende 2025 eine Strategische Umweltprüfung für die Stromregelungskonzeption der Grenzoder durchführen möchte. Die Maßnahmen auf deutscher Seite dürfen nicht zur Vertiefung der Oder beitragen, wodurch die Hochwassergefahren steigen und das Flussökosystem zusätzlich gefährdet würde." Hintergrund Das Urteil beim Woiwodschaftlichen Verwaltungsgericht in Warschau wurde von den polnischen Umweltverbänden EKO-UNIA und Stepnicka Organizacja Turystyczna Nie Tylko Dla Orlów sowie den deutschen Umweltverbänden DNR, NABU und BUND Brandenburg erstritten, die Mitglieder des "Aktionsbündnis lebendige Oder" mehrerer deutscher Umwelt- und Naturschutzverbände sind. Gegen die Entscheidung des Woiwodschaftlichen Verwaltungsgericht in Warschau kann gemäß der Zentralen Datenbankurteile von Verwaltungsgerichten keine Berufung mehr eingelegt werden. Der Deutsche Naturschutzring ist der Dachverband von knapp 100 Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen, die zusammen elf Millionen Menschen erreichen. Die unter dem Dach des DNR zusammengeschlossenen Organisationen eint die Ziele, biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen und für eine nachhaltige und umweltgerechte Wirtschaftsweise einzutreten.
Artikel drucken Fenster schließen |