Krokodile, Anakondas, Giftschlangen: Es kreucht und fleucht in Deutschland Die Bilanz der vergangenen Monate ist alarmierend:
Lückenhafte Gesetzgebung gefährdet Mensch und Tier "Diese Fälle zeigen, wie unzureichend der Handel und die Privathaltung von Wildtieren in Deutschland geregelt sind", warnt die Pro Wildlife Sprecherin. "Selbst gefährliche Tiere wie Riesenschlangen, Krokodile oder Giftschlangen können vielerorts ohne Erlaubnis gehalten werden." Während der Kauf von Klapperschlange & Co. über Tierbörsen und Internet problemlos möglich ist, existieren nur in zehn von 16 Bundesländern überhaupt Regelungen für Gefahrtiere - und diese variieren stark voneinander. Ein bundesweites Gefahrtierregister oder gar eine verbindliche Liste erlaubter Tierarten, eine sogenannte Positivliste, fehlt bislang komplett. Forderung nach Positivliste Pro Wildlife fordert daher seit Jahren die Einführung einer bundesweiten Positivliste, die eindeutig festlegt, welche Tiere überhaupt für eine Privathaltung geeignet und zulässig sind. "Eine Positivliste würde dreifach schützen: Tierhalter vor bösen Überraschungen, die Öffentlichkeit vor gefährlichen Ausbrüchen und die Tiere selbst vor nicht artgerechter Haltung ", so Altherr. Andere Länder, wie Belgien, die Niederlande oder Malta haben längst Positivlisten beschlossen. Pro Wildlife fordert von Bundesminister Alois Rainer, möglichst schnell auch in Deutschland mit der Erarbeitung einer solchen Liste zu beginnen. Sommerzeit: Hochsaison für Reptiliensichtungen Dass sich solche Vorfälle gerade jetzt häufen, hat zwei Gründe: Zum einen werden Haustiere oft zur Ferienzeit ausgesetzt - aus Überforderung oder weil sie bei Urlaubsplänen stören. "Zum anderen steigt bei wärmeren Temperaturen die Aktivität von Reptilien, die als wechselwarme Tiere besonders im Sommer mobil werden", erläutert die Biologin Altherr. Ausgesetzte Tiere werden also häufig erst viel später "sichtbar". Bundesregierung muss handeln "Die Haltung exotischer Tiere ist kein harmloses Hobby, sondern ein Tier- und Artenschutzproblem und oft auch ein Gesundheitsrisiko", warnt die Pro Wildlife Sprecherin abschließend. "Wir brauchen eine gesetzliche Positivliste auf Bundesebene - zum Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt." Hintergrundinfos: >> Positivliste für Haustiere >> Gefahrtiere als Haustiere
Artikel drucken Fenster schließen |