Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 10.06.2025
Die Rückkehr der Luchse ist kein Selbstläufer
11. Juni: Internationaler Tag des Luchses
Luchs bleibt sehr seltenes Tier in Bayern. Hoffnung durch Wiederansiedlungsprojekt im Thüringer Wald. Freisetzungen in Nordostbayern weiter dringend notwendig.

Luchs-Mutter mit Nachwuchs © Christoph Bosch
Der Luchs bleibt ein sehr seltenes Tier in Bayern. Im Monitoring-Jahr 2023/24 durchstreiften gerade einmal 95 der anmutigen Katzen Bayerns Wälder. Nur 11 Weibchen hatten Nachwuchs. Der Großteil der Luchse lebt grenzüberschreitend in den Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava (Tschechische Republik). Ein Lichtblick sind die Freilassungen von Luchsen in Fichtelgebirge, Steinwald und Frankenwald, die in den letzten Jahren zur Entwicklung eines kleinen Bestandes in Nordostbayern geführt haben.

"Es gibt bisher nur wenige Luchsvorkommen in Deutschland. Diese sind voneinander isoliert, teilweise kommt es zu Inzucht", erklärt Uwe Friedel, Artenschutzexperte des BUND Naturschutz in Bayern e.V.. "Luchse sind nicht sehr wanderfreudig, besonders die Weibchen bleiben gerne in heimatlicher Nähe. Außerdem führt das dichte Straßennetz zu vielen überfahrenen Luchsen."

Hoffnung macht das Wiederansiedlungsprojekt "Luchs Thüringen - Europas Luchse vernetzen" im Thüringer Wald. Dort wurden seit Frühjahr 2024 fünf Luchse ausgewildert. Durch einwandernde Tiere aus diesem Bestand könnte die nordostbayerische Luchspopulation gestärkt werden und die dringend benötigte genetische Auffrischung erfolgen. "Das neue Luchsvorkommen im Thüringer Wald soll aufgrund seiner zentralen Lage eine Drehscheibe für die Vernetzung der Luchse in Deutschland werden", erklären Markus Port vom BUND Thüringen und Max Boxleitner vom WWF Deutschland, die das Projekt koordinieren. Die fünf bisher ausgewilderten Luchse sind zwei Wildfänge aus Rumänien und drei sorgfältig ausgewählte Tiere aus Gehegehaltung. Die Maßnahmen werden durch ein engmaschiges wissenschaftliches Monitoring begleitet. Eine weitere Auswilderung von zehn Tieren ist für Spätsommer 2025 geplant.

Die bayerische Staatsregierung hat bereits 2008 im "Managementplan Luchs" das Ziel einer "vitalen Luchspopulation, die alle geeigneten Lebensräume Bayerns besiedelt" gesetzt. "Davon sind wir noch sehr weit entfernt", so Friedel: "Bis auf den Bayerischen Wald sind alle geeigneten Lebensräume vom Spessart bis in die bayerischen Alpen noch nicht oder zu dünn besiedelt. Über dem Bestand in Nordostbayern hängt wegen der geringen Zahl von Luchsen das Damoklesschwert von Inzucht und zufälligem Aussterben z. B. durch Krankheiten." In den vergangenen Jahren sind Waisenluchse z.B. aus dem Bayerischen Wald in Gehegen großgezogen und dann in Fichtelgebirge, Frankenwald und Steinwald freigesetzt worden. "Diese Praxis muss unbedingt konsequent fortgeführt werden, wenn die kleinen Fortschritte beim Luchs in Nordbayern nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollen", so Friedel.

Hintergrund
Das Projekt "Luchs Thüringen - Europas Luchse vernetzen" hat eine Laufzeit bis Ende August 2027 und wird im Rahmen des Programms "Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft" (ENL) des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten (TMUENF) umgesetzt. Durchgeführt wird es gemeinsam vom BUND Thüringen sowie BUND Bundesverband, dem WWF Deutschland, dem Wildkatzendorf Hütscheroda, ThüringenForst, dem Landesjagdverband Thüringen, dem UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald, dem Naturpark Thüringer Wald, der Georg-August-Universität Göttingen sowie den rumänischen Projektpartnern ACDB und Romsilva.

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz
Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist mit 268.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein - bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.06.2025
Agrarökologische Praxis Allianz gegründet - Ein wegweisender Schulterschluss für die sozial-ökologische Transformation Stärkung sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Strukturen

Katrin Eder: "Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören" Der Rhein hat die Marke von 25 Grad Celsius überschritten

Katrin Eder: "Kommunen engagieren sich landesweit für Klimaschutz" Zwischenbilanz des Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) nach einem Jahr: Hundert Projekte bereits umgesetzt

Brisantes Energiewendemonitoring Deutsche Umwelthilfe deckt mit vertraulichem Auftragsdokument geplante Klimaschutz- und Innovationsblockade von Katherina Reiche auf

Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


29.06.2025
Klima-Allianz Deutschland warnt Untätigkeit beim Klimaschutz könnte Deutschland 33 Milliarden Euro kosten

27.06.2025
AbL kritisiert Rollback in der Agrarpolitik Langfristige Perspektive für Landwirtschaft, Natur und Tiere braucht mehr als Bürokratieabbau

Ist Völkerrecht noch das Recht der Völker? Macht sich die UNO selbst überflüssig?

Zweifelhafter Handel mit seltensten Tieren unter dem Deckmantel des Artenschutzes Pro Wildlife kritisiert Rolle Deutschlands bei fragwürdigen Deals

26.06.2025
Der Krötennachwuchs ist da Jetzt achtsam sein

50 Jahre CITES: Erfolge und Versäumnisse beim Kampf gegen das Artensterben Pro Wildlife fordert mutigere Schritte zum Jubiläum der wichtigsten Artenschutzkonvention

Für eine nachhaltige Zukunft und stabile Märkte AöL plädiert für Erhalt des Naturwiederherstellungsgesetzes

Klimaklage BUND und SFV legen bei Verfassungsbeschwerde nach

Umfrage deckt auf: Bauernhofkatzen oft vernachlässigt Deutscher Tierschutzbund fordert sofortige Maßnahmen gegen das stille Leid auf dem Land

Klimaverhandlungen in Bonn Noch keine gemeinsame Vision für erfolgreiche Weltklimakonferenz

75 Jahre Deutscher Naturschutzring 75 Jahre gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
"Gerne wieder!" Dialog-Aktion "Hof mit Zukunft" auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Rekord-Beteiligung

Aufklärungs-App Deutscher Gründerpreis für Schüler:innen geht an das Team "Intima" aus Eschwege