Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Essen & Trinken alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 15.05.2025
"Jeder hat ein Recht darauf zu wissen, ob er gentechnisch veränderte Lebensmittel isst"
Rheinland-pfälzische Umweltministerin fordert auf der 104. Umweltministerkonferenz klare Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel
"Gentechnisch veränderte Lebensmittel essen oder nicht - das soll unsere Entscheidung bleiben. Deshalb setze ich mich auf der Umweltministerkonferenz dafür ein, dass gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel klar gekennzeichnet werden müssen. Nur so kann jeder entscheiden, ob er das essen will oder nicht", so Umweltministerin Katrin Eder im Vorfeld der 104. Umweltministerkonferenz, die am Donnerstag und Freitag in Orscholz (Saarland) tagt.

Rheinland-Pfalz brachte dazu eine Beschlussvorlage ein, dass die EU-Regelungen für Pflanzen, die mit bestimmten neuen genomischen Techniken (NGT) entstanden sind, nicht entschärft werden dürfen. Um solche Verfahren handelt es sich beispielsweise, wenn mit einer "Genschere" das Genom einer Pflanze gezielt an einer bestimmten Stelle verändert wird. In der Natur ist es dagegen dem Zufall überlassen, an welcher Stelle ein bestimmtes Gen im Genom eingebaut wird. Die EU hat vor, dass aus sogenannten NGT-Pflanzen entstandene Lebens- und Futtermittel weder gekennzeichnet noch einer besonderen Prüfung unterzogen werden müssen bevor sie in die Natur freigesetzt werden. Es besteht die Gefahr, dass solche Pflanzen jedoch auch auf den Feldern von Bio-Bäuerinnen und -Bauern landen, ohne dass diese dafür verantwortlich sind. Ein wichtiger Grundsatz des ökologischen Landbaus ist die Gentechnikfreiheit. Durch das Vorhaben der Kommission wird die Einhaltung der Gentechnikfreiheit im ökologischen Landbau jedoch erschwert.

"Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Bäuerinnen und Bauern dürfen nicht entmündigt werden. Jede und jeder hat ein Recht darauf zu wissen, was er oder sie isst. Dies geht nur, wenn Produkte entsprechend klar gekennzeichnet sind. Bäuerinnen und Bauern sollen sich frei entscheiden können, was auf ihrem Acker wächst. Es darf nicht an ihnen hängen bleiben, sich davor zu schützen. Es muss die Aufgabe derjenigen sein, die diese Pflanzen anbauen, dafür Sorge zu tragen, dass das nicht passiert. Deshalb sind EU-weite verbindliche praxistaugliche Koexistenz-Maßnahmen erforderlich", so Katrin Eder.

Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin weist zudem auf das Problem mit Patenten hin. Auf gentechnisch veränderte Pflanzen können Patente angemeldet werden. Diese Praxis blockiert allerdings die freie Nutzung und Weiterentwicklung von Sorten, was für die Aufrechterhaltung der genetischen Vielfalt entscheidend ist.

Die Naturbewusstseinsstudie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), die alle zwei Jahre durchgeführt wird, kommt zum Ergebnis, dass es den Menschen wichtig ist, zu wissen, was auf ihrem Teller landet: 94 Prozent der Erwachsenen in Deutschland befürworten demnach eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die mit neuen gentechnischen Verfahren hergestellt wurden.

Am Freitag werden die Umweltministerinnen und -minister sowie die Umweltsenatorinnen und -senatoren der Länder darüber entscheiden, ob der Antrag aus Rheinland-Pfalz so angenommen und entsprechend auch an die Agrarministerkonferenz weitergegeben wird.

Hintergrund:
Was ist der Unterschied zwischen "alten" und "neuen" genomischen Techniken?
Die neuen Techniken beschreiben Techniken, die erst nach der Verabschiedung der EU-Regelungen über genetisch veränderte Organismen im Jahr 2001 entwickelt wurden. Die neuen Verfahren ermöglichen einen gezielteren und schnelleren Eingriff in das Genom als herkömmliche Züchtungsmethoden oder klassische gentechnische Verfahren, die vor 2001 entwickelt wurden. Zu den mit den neuen genomischen Techniken gewonnenen Pflanzen zählen auch solche, bei denen nur wenige Veränderungen am Erbgut vorgenommen werden. So kann man kaum nachweisen, ob die Pflanze mittels Gentechnik entstanden ist oder nicht. Deshalb sollen sie nicht unter das bestehende Gesetz zu gentechnisch veränderten Organismen fallen, so der Plan auf EU-Ebene. Dann würde aber auch die Risiko-Prüfung vor der Marktzulassung wegfallen und die Lebensmittel würden ohne Kennzeichnung im Supermarkt liegen. Bei Pflanzen, die mittels der vor 2001 entwickelten klassischen genomischen Methoden erzeugt wurden, kann es auch einen Gen-Transfer über Artgrenzen hinweg geben. Es werden also beispielsweise Gene von Bakterien in Pflanzen eingebaut, wie das etwa bei Mais der Fall ist. Für solche Pflanzen gilt weiterhin das bisherige strenge EU-Gentechnikrecht. Es erlaubt beispielsweise Gentechnik in Futtermitteln, nicht aber in Lebensmitteln und es braucht eine Risikoprüfung, ehe es auf den Markt kommt.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.06.2025
Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


26.06.2025
Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
Erfolgreiche Akquise für PV-Anlagen Ein Leitfaden für Fachbetriebe


24.06.2025
DFGE Webinare & Trainings Verbessern Sie Ihr Nachhaltigkeitsmanagement


20 Jahre Bayerische Staatsforsten Bilanz mit Licht und Schatten

Online-Magazin "Verbraucher60plus" VERBRAUCHER INITIATIVE veröffentlicht neue, kostenfreie Ausgabe


23.06.2025
Sondervermögen muss Klimaschutz und soziale Einrichtungen stärken Verbände fordern, die Mittel gezielt für Klimaschutz und Modernisierung sozialer Infrastruktur einzusetzen

Nationaler Wasserstoffrat fordert neue Dynamik für Klimaschutz und Industrie Acht Thesen für eine zukunftsfähige Politik

Düngepolitik endlich gerecht gestalten! AbL kritisiert Vorhaben zur Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung

"Wir müssen unserer Hauptbaumart auf wissenschaftlich gesicherter Grundlage helfen, um so wenig klimawandelbedingte Schäden wie möglich zu riskieren" Klimaschutzministerin Katrin Eder begleitet Buchenaustriebs-Inventur.

Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landwirtschaft NABU kritisiert Agrarminister Hauk für Brief an EU-Kommission zur Schwächung des Naturschutzes in der EU


"So schaffen wir die Klimaneutralität bis 2045 nicht." Zu wenig Klarheit fürs Klima, zu viel Spielraum für fossile Investitionen

Kundgebung "Sicherheit vor dem Autoverkehr - Leben schützen statt gefährden!" am 26. Juni 2025 Trauer und klare Forderungen nach tödlichem Unfall an der Trambahnhaltestelle Donnersbergerstraße

"Die Menschen wollen wissen, ob ihr Essen gentechnisch verändert ist." Karl Bär zur Civey-Umfrage zur Beibehaltung der Gentechnik-Kennzeichnung

Mehrweg mit Mehrwert: Olivenöl "Selection" in der Pfandflasche Ab sofort ist das preisgekrönte MANI native Olivenöl extra, Selection, 0,5 Liter mit Naturland Fair Zertifizierung in der Mehrwegflasche für den Handel bestellbar.


"Auch kleinere Parteien setzen wichtige Impulse" ÖDP-EU-Abgeordnete Manuela Ripa zeigt, wie Einsatz für Tier-, Arten-, Umwelt- und Klimaschutz wirken kann.


"Engagement der ÖDP lohnt auch in Zukunft" Parteichef Günther Brendle-Behnisch ermuntert Parteitagsdelegierte sich für den Schutz von Natur und Klima einzusetzen.


Agrarminister soll Grundlagen des Lebens statt Agrarprofit schützen Offener Brief der ÖDP an Bauernminister Alois Rainer. "Stoppen sie die 'neue Gentechnik' auf Äckern und in Lebensmitteln." Aufruf zu Brief-Kampagne gegen Gentechnik in unserer Nahrung.


21.06.2025
Hochwasser und Klimawandel Was passiert mit uns im Hitzesommer 2025?