"Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat versäumt, die Erarbeitung der im Ampel-Koalitionsvertrag versprochene Reduktionstrategie für Tierversuche innerhalb seiner Amtszeit zum Abschluss zu bringen und die Weiterführung der Maßnahmen zu sichern. Dabei hatten die Beteiligten aus Wissenschaft, Industrie und Tierschutz teils erhebliche Kapazitäten in die Konzeption einer Strategie investiert", so die Kritik der Tierschutzorganisationen. "Der vorgelegte Entwurf hat das Potenzial, den Tierschutz voranzubringen und die nötigen Maßnahmen zu etablieren, um die Bundesrepublik als Standort für Innovation und moderne Wirtschaft zu stärken. Dass die geplante Strategieveröffentlichung Ende April vom Tisch ist, werten wir als Rückschlag für den Tierschutz und die Millionen Tiere, die jedes Jahr in Versuchen leiden und sterben, aber auch für den Forschungsstandort Deutschland." Neue Bundesregierung muss Reduktionsstrategie fortführen Wie es mit der Reduktionsstrategie weitergeht, liegt jetzt an der neuen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD. "Die neue Koalition sollte die bisherigen intensiven Anstrengungen aller Beteiligten nicht zunichtemachen. Sie muss die Reduktionsstrategie fortführen und die Chance nutzen, Deutschland als Vorreiter bei den tierversuchsfreien Methoden zu etablieren", so die Organisationen. "Eine zusätzliche Förderung von tierversuchsfreien Methoden wie Zell-, Organ- und Gewebekulturen, Biochip-Technologien und computerbasierten Verfahren liefert nicht nur wertvolle Werkzeuge, sondern kann auch zur Verbesserung der Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen zum Beispiel in der Entwicklung von Therapiemöglichkeiten durch die Industrie beitragen." Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres sowie das: Versuchstier des Jahres, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.
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