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Presse-Stelle:  Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), Dr. Claudius Moseler, ÖDP-Generalsekretär, Tel.: 06131/679820, Fax: 06131/679815, D-55118 Mainz
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 08.05.2025
Kein Abschuss von Wölfen nach dem Rasenmäherprinzip!
EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) fordert besseren Herdenschutz statt Zerstörung von Wolfsrudeln
Die Jagd auf wild lebende Wölfe soll in der EU künftig leichter möglich sein. Das Europaparlament in Straßburg hat sich am Donnerstag dafür ausgesprochen, den Schutzstatus des Wolfs im Rahmen der EU-Habitat-Richtlinie von "streng geschützt" auf "geschützt" zu senken. Manuela Ripa, Europaabgeordnete der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), kritisiert diese Entscheidung scharf und warnt vor einem "Abschuss nach dem Rasenmäherprinzip".

"Jeder Wolfsriss ist einer zu viel", unterstreicht Ripa. "Die Sorgen der Nutztierhalter sind berechtigt und ernst zu nehmen." Nötig sei daher ein Ausgleich zwischen dem Schutz der Natur und der Artenvielfalt einerseits und den berechtigten Sorgen der Landwirtschaft andererseits - eine Herausforderung.

Angesichts der Problematik müsse der erste Schritt sein, die aktuellen Gesetze konsequent umzusetzen und existierende Möglichkeiten zu nutzen, so Ripa. "Wir brauchen vor allem einen guten Herdenschutz. Siehe zum Beispiel Brandenburg: Dank starker Schutzmaßnahmen ist die Zahl der Übergriffe dort erheblich gesunken." Wirkungsvolle Zäune, gut ausgebildete Schutzhunde, der Abbau bürokratischer Hürden, gezielte und individuelle Beratung - all dies helfe Weidetierhaltern.

Eine ungezielte Jagd im Rahmen eines Quotenabschusses von Wölfen sei hingegen nicht sinnvoll, betont die ÖDP-Politikerin. "Ein Abschuss nach dem Rasenmäherprinzip wäre fatal. Studien zeigen beispielsweise, dass willkürliche Abschüsse die Rudelstruktur zerstören können. Dadurch ist es möglich, dass überlebende Tiere ihre Jagdstrategien ändern und erst recht Weidetiere angreifen." Eine gezielte Entnahme von Wölfen durch sachkundige Jäger könne dort angebracht sein, "wo Wölfe gelernt haben, auch guten Herdenschutz zu überwinden."

"Ein Zusammenleben von Wolf und Weidewirtschaft ist nur mit gutem Herdenschutz möglich", so Ripa. "Dies ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch notwendig, um Akzeptanz für den Wolf in ländlichen Regionen zu schaffen." Wichtig sei auch zu betonen: "Die allermeisten Wölfe sind völlig unauffällig und richten keinen Schaden an, sondern helfen dem ökologischen Gleichgewicht. Für den Menschen gefährlich sind sie ohnehin nicht."

Hintergrund

Brandenburg weist mit 58 Wolfsrudeln die höchste Wolfsdichte aller Bundesländer auf. In Brandenburg ist die Zahl der Nutztierschäden und der Risse - trotz zunehmender Wolfsdichte und lückenhaften Herdenschutzmaßnahmen - in den letzten drei Jahren rückläufig. Im Zeitraum 2023/24 stieg die Zahl der Wölfe in Brandenburg um 12,6 % auf insgesamt 484 Tiere. Gleichzeitig ging die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere signifikant zurück - von 358 Fällen im Jahr 2023 auf 279 im Jahr 2024, was einem Rückgang von 22 % entspricht. (1)

Studien aus anderen EU-Ländern zeigen, dass die Jagd auf den Wolf die Risszahlen nicht verringert: So gab es in der Slowakei keine spürbaren Effekte (2), während in Slowenien die Risszahlen auch in 15 Jahren Bejagung nicht sanken (3).

(1) https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/woelfe-in-brandenburg/schadensmanagement/nutztierrisse/

(2) https://conbio.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/conl.12994

(3) https://www.researchgate.net/publication/233792224_Effectiveness_of_wolf_Canis_lupus_culling_to_reduce_livestock_depredations

Bild: Manuela Ripa (MdEP/ÖDP)
Bildquelle: EU-Büro MdEP Ripa


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