Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 07.04.2025
"Tag der Befreiung" oder Befreiung von Trump?
US-Präsident Donald Trump sieht überall im internationalen Handel "Abzocker, Ausbeuter und Vergewaltiger" gegenüber den USA am Werk.
Er hält die Handelsdefizite der USA gegenüber anderen Ländern - wie zum Beispiel Deutschland oder China - für eine nationale Schmach, die er mit seiner brachialen Zollpolitik beenden will. Trumps Vorwurf: Andere Länder bereichern sich auf Kosten der USA. Damit zerstört er aber die bisher geltende Welthandelsordnung, welche die USA im Wesentlichen selbst geschaffen haben. Diese Ordnung brachte Millionen Menschen in vielen Staaten Wachstum, Wohlstand und Sicherheit - auch in den USA.

Wird der 2. April 2025, den Trump in den USA zum "Tag der Befreiung" ausgerufen hat, zum Tag der Befreiung von Trump?

Seit diesem Tag ist die Kritik an Trump in den USA stärker denn je. Die Aktienkurse fallen und führende US-Wissenschaftler protestieren gegen Trumps Zollkeule. So sieht Trumps Zollkeule faktisch aus: 10 Prozent ist Standard, 20 Prozent sind es aber schon für Europa, für China mehr als 30 Prozent und für Vietnam fast 50 Prozent.

Trumps schlichte Begründung: Wir werden unsere Ausbeuter künftig so behandeln wie sie uns bisher behandelt haben. Ach, diese armen Amerikaner! Was bedeutet dieser schwarze Mittwoch für den Welthandel?

Führende Ökonomen fragen: Wer zockt bisher wen ab?
Unter internationalen Ökonomen gibt es ein paar Einsichten, die ich schon während meines Studiums gelernt habe. Sie stammen von David Ricardo, einem britischen Ökonomen des frühen 19 Jahrhunderts (1772 bis 1823). Seine wichtigste Erkenntnis: Freier Handel erhöht den Wohlstand aller beteiligten Länder und damit deren Bürgerinnen und Bürger. In der Wissenschaft ist das die Theorie der "komparativen Kostenvorteile".

Das heißt, dass sich jedes Land auf Produktion und Export derjenigen Güter spezialisieren sollte, die es mit dem kleinsten absoluten Kostennachteil (relativer komparativer Kostenvorteil) produzieren kann. Werden Zölle gesenkt, hilft das allen Ländern, Firmen und deren Menschen. Werden Zölle erhöht, schadet das allen Ländern, Firmen und deren Menschen.

Das heißt: Jedes Land spezialisiert sich auf die Produkte, die es am günstigsten für alle herstellen kann. In Deutschland sind das Benzinautos und Diesel, in den USA die Internetgiganten, in China Photovoltaik-Anlagen und E-Autos. Diese Produkte werden dann weltweit exportiert und für alle günstiger. Es ist leicht einsichtig, dass höhere Zölle diesem globalen Handel nur schaden.

Trump schadet am meisten seinem eigenen Land, das bei vielen Produkten von Importen abhängt. Und Trump schadet vor allem seinem eigenen Wahlspruch "Make America great again". Denn die Preise in den USA steigen und die Inflation auch.

Warum weiß das Donald Trump nicht?
Wahrscheinlich hat er von David Ricardo nie etwas gehört oder gelesen. Und er gilt als beratungsresistent. Der Fernseh-Entertainer und Dealer im Weißen Haus hat zum Lesen und Nachdenken wahrscheinlich gar keine Zeit. Die Trumpsche Zollpolitik wird nach Ansicht fast aller US-Ökonomen die Trump-Wähler am meisten treffen, weil die sozial Schwachen steigende Preise und Inflation am deutlichsten spüren werden. Trump macht die Amerikaner ärmer. Am meisten dürften davon vielleicht die Chinesen profitieren. Sie können sich jetzt als Vorkämpfer für einen freien Welthandel inszenieren. Der "SPIEGEL" prophezeit schon "Böses Amerika, gutes China"( SPIEGEL 5. März 2025 ) .

Schon am ersten Tag der neuen Zoll-Politik sind wichtige Aktien in den USA deutlich gefallen. Der Handelskrieg, den Trump begonnen hat, wird nur Verlierer kennen - einen Handelskrieg verlieren immer alle. China hat bereits 34 Prozent Gegenzölle auf alle Produkte aus den USA angekündigt. In dieser Höhe hatte Trump Zölle auf alle chinesischen Produkte verhängt. Damit wollte er ausländische Unternehmen zwingen, ihre Industriearbeitsplätze in die USA zu verlagern. Es ist sehr zweifelhaft, ob diese Rechnung aufgeht.

Dieser 2. April 2025 kann sehr wohl der entscheidende Tag einer letztendlichen Niederlage eines Präsidenten sein, der von einem "Tag der Befreiung" sprach, aber sich selbst besiegte. Im schlimmsten Fall aber hat Trump mit seiner Zoll-Wut eine Weltwirtschaftskrise verursacht: mit weltweit höheren Arbeitslosenzahlen, stärkerer Inflation und sinkenden Unternehmensgewinnen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge


11.08.2025
Die richtige Gesichtspflege in den heißen Sommermonaten Hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung stellen eine besondere Belastung für die Gesichtshaut dar.