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Aktuelle Pressemeldungen von Dr. Franz Alt Journalist

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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 30.03.2025
Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten
So unvorstellbar wie heute vielen ein Frieden zwischen Russland und der Ukraine scheint, so unvorstellbar schien noch vor 30 Jahren ein Ende des Kalten Krieges.
Die Erfolgsgeschichte der Europäischen Union zeigt, dass Frieden zwischen einst verfeindeten Nationen möglich ist. Seit bald 80 Jahren hat noch nie ein Mitgliedsland der EU ein anderes EU-Land militärisch angegriffen.

Und das obwohl über Jahrhunderte zuvor zwischen diesen Ländern Kriege geführt und millionenfach gestorben wurde. Aus Feindschaften von gestern können Freundschaften und Kooperation entstehen. Das ist im Privatleben so und das ist in der Politik so. Das wissen wir alle. Vertrauen ist der Goldstandard.

Was heißt diese fundamentale menschliche Erkenntnis für den Ukraine-Krieg? Um wirkliche Friedensverhandlungen zu beginnen, muss vorverhandelt werden. Der EU gelang es, die Feindschaften von gestern zu "entfeinden". In der Süddeutschen Zeitung schreibt Heribert Prantl am 19. März 2025: "Heute gilt es, die Feindschaften von heute zu entfeinden., während dieses Krieges bereits über eine Friedensordnung nach diesem Krieg nachzudenken, ist unerlässlich". Zur Zeit versuchen es die Präsidenten Trump, Putin und Selenski ziemlich erfolglos. Zumindest bis jetzt fehlt eine Art Ur-Vertrauen in diesen Gesprächen. Deshalb scheint es nach drei Jahren noch immer unmöglich, diesen Krieg zu beenden.

Nach Putins völkerrrechtswidrigem Angriffskrieg kann sich hierzulande kaum jemand eine "Entfeindung" vorstellen. Noch immer gilt in der deutschen Politik die Überzeugung, dass "man mit Putin nicht verhandeln" könne. Wie aber wollen wir mit dieser Haltung zu einem Ende des Krieges beitragen?

So unvorstellbar wie heute vielen ein Frieden zwischen Russland und der Ukraine scheint, so unvorstellbar schien noch vor 30 Jahren ein Ende des Kalten Krieges. Und dennoch kam es dazu und sogar zur friedlichen deutschen Wiedervereinigung. Aus dieser wundervollen Erfahrung wächst uns in Deutschland eine besondere historische Verantwortung zu.

Das kann man vor allem in der Bergpredigt Jesu lernen, der "Feindesliebe" empfiehlt. War Jesus deshalb ein Spinner und ein hoffnungsloser Idealist? Seine Feindesliebe heißt ja nicht "Lass dir alles bieten", sondern eher "Versuche, auch deinen Feind oder Gegner zu verstehen und mache den ersten Schritt auf ihn zu - versetzte dich in ihn hinein". Dabei muss uns zunächst einmal selbstverständlich sein, dass Russland zu Europa gehört.

Michail Gorbatschow sprach vom "gemeinsamen Haus Europa". Er hat 1986 mit Präsident Reagan verhandelt, indem er zunächst in vertraulichen Gesprächen in Reykjavik unter vier Augen Vertrauen zu ihm aufbaute - wie er mir in unserem gemeinsamen Buch "Nie wieder Krieg - kommt endlich zur Vernunft" erklärte. Dann hat Gorbatschow Reagan vorgeschlagen, alle Atomwaffen abzuschaffen und eine komplett atomwaffenfreie Welt zu schaffen. Reagan erwiderte, das kriege er bei seinen Hardlinern in Washington nicht durch. Dann schlug Gorbatschow - trotz seiner Hardliner in Moskau - vor, wenigstens 80 Prozent der gefährlichsten Atomwaffen in Europa abzuschaffen. Das waren die SS 20 im Osten und die Pershings im Westen. Diese wurden dann tatsächlich komplett verschrottet. Die ganz unterschiedlichen Präsidenten schafften den größten, kontrollierten und wichtigsten Abrüstungsschritt der Geschichte. Und das "Wunder" der friedlichen deutschen Wiedervereinigung wurde möglich. Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. Das kann Feindesliebe bewirken. Feindesliebe ist keine Illusion.

Diese "Entfeindung" konnte nur durch vorherige vertrauensbildende Maßnahmen gelingen, an der sich beide Seiten beteiligten. Das wäre auch jetzt möglich und nötig. Die NATO hatte 1989 16 Mitglieder, heute hat sie durch die NATO-Osterweiterung, die NATO-Süderweiterung und die NATO-Norderweiterung 32 Mitglieder. Das stört uns im Westen wenig, aber aus der Sicht Putins und Russlands, das sich eingekreist fühlt, sieht das doch ganz anders aus.

Wir müssen wie im kalten Krieg lernen, dass Russland zu Europa gehört, zum "gemeinsamen Haus Europa" (Gorbatschow) und dass Sicherheit heute im Atomzeitalter nur gemeinsame, kollektive Sicherheit sein kann. Denn jeder Atomkrieg wäre der letzte Krieg der Menschheitsgeschichte, weil es danach keine Menschen mehr gäbe, die noch einen Krieg führen könnten. Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten. Das geht aber nicht durch permanente kollektive, teure und gefährliche Aufrüstung. Richtig ist, dass die Ukraine für einen gerechten Frieden Sicherheitsgarantien braucht. Aber auch das eingekesselte Russland braucht Sicherheitsgarantien. Solange wir darüber mit Putin nicht zu verhandeln bereit sind, wird er sich nicht ernsthaft auf Friedensverhandlungen einlassen.

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