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Umwelt & Naturschutz   
Nachhaltig gärtnern: Samenfestes Saatgut ist der Anfang
Torffreie Erde, samenfeste Sorten und standortgerechte Pflanzenwahl
Wer jetzt sät, entscheidet mit über Vielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Ernährungssouveränität.

Die Pflanzsaison beginnt - aber wie gärtnere ich wirklich nachhaltig? Wer seinen Garten oder Balkon ökologisch gestalten möchte, kann mit einfachen Entscheidungen viel bewirken: torffreie Erde, bienenfreundliche Pflanzen und vor allem samenfestes Saatgut. Denn nur damit lässt sich langfristig die Sortenvielfalt erhalten. Der Verband Ökokiste e.V. erklärt, worauf es bei der Auswahl ankommt - und warum man im Ökolandbau seit jeher auch auf nachbaufähige Sorten setzt.

Der Frühling steht vor der Tür - und mit ihm die neue Gartensaison. Hobbygärtner*innen planen, welche Kräuter, Gemüse und Blumen sie dieses Jahr anbauen wollen. Doch wer nachhaltig gärtnern möchte, sollte nicht nur aufs Bio-Siegel achten, sondern auch darauf, welches Saatgut und welche Pflanzen er verwendet. Denn nicht jede Saat ist gleich: Viele der weithin erhältlichen Gemüsesorten sind sogenannte Hybridsorten (F1-Saatgut), die nicht nachbaufähig sind. Bei samenfesten Sorten hingegen können aus den eigenen Pflanzen Samen gewonnen und erneut ausgesät werden - ein wertvoller Beitrag zur Sortenvielfalt und Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen.

"Samenfestes Saatgut sichert Vielfalt, Geschmack und die Freiheit der Gärtnerinnen, selbst zu entscheiden, was sie anbauen. Unsere Betriebe setzen deshalb seit jeher auf samenfeste Sorten - im eigenen Anbau wie auch in der Vermarktung," so Jochen Saacke vom Verband Ökokiste e.V.

Was bedeutet samenfestes Saatgut?
Samenfeste Sorten sind so gezüchtet, dass sie ihre Eigenschaften an die nächste Generation weitergeben. Wer also aus einer samenfesten Tomate oder Bohne Samen gewinnt, kann im nächsten Jahr erneut eine Pflanze mit den gleichen Merkmalen ziehen. Das unterscheidet sie von Hybrid-Saatgut, das in der Regel nicht nachgebaut werden kann oder in der nächsten Generation instabile oder minderwertige Pflanzen hervorbringt.

Die Verwendung samenfester Sorten ist auch eine politische Entscheidung: Während der Saatgutmarkt zunehmend von wenigen großen Konzernen dominiert wird, die auf patentierte Hybrid- oder gentechnisch veränderte Sorten setzen, bewahren Bio-Züchter*innen und Öko-Betriebe eine unabhängige Saatgutvielfalt.

Nachhaltigkeits-Tipps für die Pflanzsaison
Neben der Wahl des richtigen Saatguts gibt es weitere Aspekte, die nachhaltiges Gärtnern unterstützen:
  • Torffreie Erde nutzen
    Torfabbau zerstört wertvolle Moore, die als CO₂-Speicher und Lebensraum eine wichtige Rolle spielen. Eine nachhaltige Alternative sind torffreie Bio-Erden auf Basis von Kompost, Rindenhumus oder Kokosfasern.
  • Blühende Vielfalt fördern
    Wer seinen Garten naturnah gestalten möchte, sollte auf ungefüllte, heimische Blühpflanzen setzen, da sie für Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle sind. Besonders geeignet sind Wildblumenmischungen oder regionale Kräuter wie Borretsch, Ringelblume oder Schnittlauch.
  • Standortgerecht pflanzen
    Ob Sonne oder Schatten, Trockenheit oder Feuchtigkeit - jede Pflanze hat spezielle Ansprüche. Wer sich vorab über die richtigen Bedingungen informiert, kann auf künstliche Düngung oder Pestizide verzichten.
  • Samenfeste Sorten bevorzugen
    Tomaten, Kürbis, Salat oder Radieschen - viele Kulturen gibt es aus biologischer Züchtung als samenfeste Sorten. Sie erhalten nicht nur die Vielfalt, sondern sind auch geschmacklich oft überlegen.
Ökokisten-Betriebe setzen auf Vielfalt - von Anfang an
Der Verband Ökokiste e.V. und seine Mitgliedsbetriebe setzen sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein - dazu gehört auch die Förderung samenfester Sorten. Viele Ökokisten-Betriebe arbeiten mit Bio-Züchter*innen zusammen und bieten Kund*innen neben regionalem Bio-Gemüse auch samenfestes Saatgut für den eigenen Garten an.

Doch auch auf den Feldern der Erzeugerinnen spielt das Thema eine große Rolle: Samenfeste Sorten werden angebaut, geerntet und in den Ökokisten vermarktet. Dadurch entstehen stabile Absatzmöglichkeiten für Landwirt*innen, die auf ökologisch gezüchtetes, nachbaufähiges Saatgut setzen - ein entscheidender Beitrag zur Ernährungssouveränität.

"Wenn niemand samenfeste Sorten anbaut, verschwinden sie vom Markt. Als Ökokisten-Betriebe sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Vielfalt zu erhalten - und unseren Kund*innen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv für eine nachhaltige Landwirtschaft zu entscheiden," so Melanie Hogrefe vom Ökokisten-Betrieb Gemüseabo in Dörverden.

Wer nachhaltig gärtnern möchte, trifft mit samenfestem Bio-Saatgut die richtige Wahl - und trägt dazu bei, dass auch in Zukunft eine unabhängige, gentechnikfreie Landwirtschaft möglich bleibt.

Über den Verband Ökokiste e.V.
Der Verband Ökokiste e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 50 Bio-Lieferbetrieben in ganz Deutschland, die regionale, saisonale und nachhaltig erzeugte Lebensmittel direkt zu ihren Kund*innen nach Hause, ins Unternehmen oder in Schulen und Kindergärten liefern. Die Mitgliedsbetriebe wirtschaften nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus, viele sind selbst Bio-Erzeuger. Der Verband engagiert sich für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, faire Handelsstrukturen und eine zukunftsfähige Lebensmittelversorgung. Alle Mitgliedsbetriebe arbeiten ausschließlich regional, mit lokalem Erzeugernetzwerk und eng gefassten Liefergebieten.

Weitere Informationen zum Verband:

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.oekokiste.de
presse@oekokiste.de
    

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