Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 28.02.2025
Teilerfolg nach 24 Jahren: Erstmalig Vertriebene der Kaweri-Plantage in Uganda entschädigt -
Mit bitterem Beigeschmack
24 Jahre nach ihrer gewaltsamen Vertreibung zugunsten der Kaweri Coffee Plantation Ltd. im August 2001 haben erstmalig Betroffene eine finanzielle Entschädigung vom ugandischen Staat erhalten. Kaweri Coffee Plantation ist ein Tochterunternehmen der Hamburger Neumann Kaffee Gruppe (NKG). Seit 2002 fordern die Vertriebenen in einem Gerichtsverfahren gegen den ugandischen Staat und Kaweri eine Wiedergutmachung. 2022 haben 258 von ihnen ein Angebot der ugandischen Staatsanwaltschaft auf eine gütliche Einigung angenommen. 54 von ihnen haben nun die vereinbarte Entschädigung erhalten. Die Neumann Kaffee Gruppe hat sich daran finanziell jedoch nicht beteiligt.

Die Menschenrechtsorganisation FIAN unterstützt die Vertriebenen seit 2003. "Diese ersten Entschädigungszahlungen sind ein bitter-süßer Sieg der Betroffenen über das Unrecht, das ihnen widerfahren ist", drückt FIAN-Referentin Gertrud Falk ihre ambivalente Freude aus. "Dies wurde nur durch beharrliches Durchhaltevermögen und Unterstützung erreicht. Doch noch immer warten 80 Prozent der Vertriebenen auf die juristische und staatliche Anerkennung der schweren Rechtsverletzungen." Das noch anhängige Gerichtsverfahren von 143 Kläger*innen wird weiter verschleppt. Zu den letzten drei angesetzten Verhandlungsterminen ist der Richter nicht erschienen.

"Die Bundesregierung muss sich für die umfassende Entschädigung aller Vertriebenen einsetzen, wie es im Kern auch der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte bereits 2011 angemahnt hat" insistiert Falk. Dazu gehöre, auch das Mutter-Unternehmen in die Pflicht zu nehmen.

Im August 2001 hatte die ugandische Armee die vier Dörfer Kitemba, Luwunga, Kyriamakobe und Kijjunga im Bezirk Mubende dem Erdboden gleichgemacht, weil die Regierung das Land der Kaweri Coffee Plantation Ltd. für die Anlage einer Kaffeeplantage verpachtet hat. 2002 haben 401 Familien den ugandischen Staat und das Unternehmen auf Wiedergutmachung verklagt. Der Gerichtsprozess wird bis heute verschleppt. "Ohne das Geschäftsinteresse der Neumann Kaffee Gruppe hätte die Vertreibung nicht stattgefunden. Es ist beschämend, dass sie sich nicht an der Entschädigung beteiligt und sich bei den Vertriebenen bis heute nicht entschuldigt hat", klagt Falk den Kaffeekonzern an.

2019 hatte das Hohe Gericht Kampala ein Mediationsverfahren angeordnet, in dem die Staatsanwaltschaft 2021 schließlich eine finanzielle Entschädigung angeboten hat. Diese entspricht dem Geldwert des zerstörten Besitzes der Kläger*innen zum Zeitpunkt der Vertreibung, zuzüglich einer Pauschale für Anwaltskosten. 258 Betroffene haben das Angebot angenommen, obwohl es weder Inflationsausgleich, erlittenes Leid noch die Kosten für den Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlagen berücksichtigt. 143 Kläger*innen hatten das Angebot aus diesen Gründen zurückgewiesen. Die Summe der Entschädigungszahlung für die 258 Personen beträgt rund 667.000 € (2.581.608.600 Ugandische Schilling) zuzüglich einer Pauschale von rund 38.000 € (150.000.000 Ugandische Schilling) für ihre Anwälte. Das Hohe Gericht hatte bereits im Februar 2022 die Auszahlung angeordnet.

Detaillierte Informationen zum Fall

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

08.05.2025
Kein Abschuss von Wölfen nach dem Rasenmäherprinzip! EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) fordert besseren Herdenschutz statt Zerstörung von Wolfsrudeln


Kein Zusatz-Geld an Tesla und Elon Musk ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa will keine Verrechnung der Emissionsgrenzwerte mit zugekauften E-Auto-Zertifikate


07.05.2025
Baum der Gemeinschaft: Die Linde ist Heilpflanze des Jahres Rezepte und Anwendungen für Gesundheit, Kosmetik und Küche


06.05.2025
Gelebte Nachhaltigkeit - auch über die Unternehmensgrenzen hinaus Gespräch mit Andreas Keck von Paragon - Podiumsdiskussion zum Thema beim CustomerCommunicationsDay am 15. Mai in Frankfurt


Merz' Kanzlerwahl: Fehlstart ins Regierungsamt ÖDP: Neuer Regierungschef in Deutschland "kein Kanzler fürs Volk"


Mondelez International macht weitere Fortschritte bei der Umsetzung der "Snacking Made Right"-Prioritäten Veröffentlichung des "Snacking Made Right"-Nachhaltigkeitsreports für das Geschäftsjahr 2024


05.05.2025
Gentechnik-Trilog: Wahlfreiheit für Verbraucher und Betriebe sichern! Bio-Branche erinnert Politik an ihre Verantwortung

Englisches Storchendorf ausgezeichnet Störche zurück auf der Insel


Neue Branchenumfrage untersucht Arbeitssituation in der Fahrradwirtschaft Zielgruppe der Umfrage sind alle Personen, die beruflich mit dem Thema Fahrrad zu tun haben


Versäumnisse korrigieren - ohne die Energiewende zu bremsen Aus Sicht der bayerischen Erneuerbaren-Branche enthält der Koalitionsvertrag sowohl erfreuliche, als auch besorgniserregende Botschaften

04.05.2025
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern Umweltschutzorganisationen fordern von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Stopp der Gas-Projekte.


03.05.2025
Weltrekord bei Militärausgaben Frieden schaffen mit immer mehr Waffen?

02.05.2025
GROHE Water Insights 2025 Deutsche sorgen sich vor Wasserknappheit und steigenden Kosten - und unterschätzen ihren Verbrauch


Vom Feld in die Tonne? Nicht mit uns! Slow Food Deutschland setzt sich für mehr Wertschätzung für Lebensmittel ein und engagiert sich mit eigenen Projekten für die Reduzierung von Foodwaste

Ressourcen für das Jahr 2025 aufgebraucht Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Kreislaufwirtschaft im Baubereich

EWKFonds: UBA sieht 2025 von Prüfpflicht bei Mengenmeldung ab Meldefrist für Hersteller verlängert bis zum 15. Juni 2025

Die immensen Kosten des Klimawandels erfordern "Handeln statt Palavern" Naturschutzpartei ÖDP mahnt neue Regierung zu konkreter Aktion, damit Menschen und Wirtschaft nicht weiter für Fehler falscher Klimapolitik bezahlen.


30.04.2025
Richtig lüften - der Frische-Kick für die Wohnung

Umbau der Tierhaltung ist mit höheren Kosten verbunden AbL zur Äußerung des designierten Landwirtschaftsministers Rainer bezüglich der Fleischsteuer

Deutscher Erdüberlastungstag: Wir leben über unsere Verhältnisse - Lebensgrundlagen in Gefahr BUND fordert Ressourcenwende und Ressourcenschutzgesetz