![]() Sepp Rettenbeck, Agrar-Fachmann der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp), beurteilt das neue Siegel sehr kritisch: "Damit werden gute, bereits bestehende Öko-Siegel - v.a. der biologischen Anbauverbände - untergraben. Zudem werden die Großbetriebe wieder am meisten profitieren." Denn, so Rettenbeck, ein gravierendes Manko am neuen Siegel der rot-grünen Bundesregierung sei die Möglichkeit von Teilbetriebsumstellungen. "Damit wird den Vorreiter-Betrieben, die zu 100 Prozent ökologisch wirtschaften, das Leben schwer gemacht." Großbetriebe, die auf die ökologische Produktion kaum angewiesen seien, schafften sich damit ihren "Öko-Fleck"; nur ein Teil der Produktion müsse ökologischen Kriterien genügen. Kleinere, vollökologisch arbeitende Betriebe der anerkannten Anbauverbände seien in großer Gefahr; denn Großbetriebe hätten ganz andere Spielräume bei der Preisgestaltung. Diese Manko führe auch zu einem großen Kontroll- und Glaubwürdigkeitsproblem. Abgesehen von dem neuen Siegel bleibe die Umstellung der Agrarpolitik bisher reine Rhetorik: "Wir brauchen endlich eine wirkliche Marktordnungspolitik statt einer gezielten Vernichtung des Bauernstandes." So hat die ödp ein Konzept zur flächendeckenden Ökologisierung der Landwirtschaft erarbeitet. Dafür müsse das gesamte Subventionssystem, das letztlich den Großbetrieben nutze und das Bauernsterben fördere, geändert werden. "Ökologische Agrarpolitik darf keine Nischenpolitik sein", fordert der ödp-Politiker. Auch den von Verbraucherministerin Künast angedachten Plänen zur sog. "Modulation", wonach mit Subventionskürzungen z.B. Agrarumweltprogramme aufgelegt werden könnten, fehle die soziale Komponente. Ebenfalls enttäuscht ist die ödp-Gesundheitspolitikerin Angelika Gräfin Wolffskeel: "Leider ist nichts Neues in Sicht." Das ständige kurzfristige Reagieren auf Skandale sei unzureichend. Nur mit echten "Lebens-Mitteln könnten auch die Menschen wieder gesünder werden. Raphael Mankau, polit. Geschäftsführer der ödp
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