Gatterjagdangebote nach acht Jahren wieder erlaubt 2016 verabschiedete die Weltnaturschutzunion (IUCN) eine Resolution gegen die Zucht von Löwen zum Abschuss in Gehegen (Gatterjagd). Auch der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßte dieses Signal gegen diese besonders grausame Form der Trophäenjagd. Infolgedessen untersagte die Dortmunder Messe ab 2017 derartige Angebote. Doch wie Pro Wildlife 2023 aufdeckte, wurde dieses Verbot nicht kontrolliert und damit auch nicht durchgesetzt. Anstatt die Kontrollen zu verschärfen, hat die Messe das Verbot nun nahezu unbemerkt aus den Teilnahmebedingungen gestrichen. Neben der Gatterjagd von Löwen dürfen nun auch wieder Angebote für Jagden auf künstlich gezüchtete Farbvarianten von Antilopen vermarktet werden. "Es ist ein Armutszeugnis, dass die Messe nicht einmal ihre Minimalstandards aufrechterhält und Angebote zulässt, die selbst von Jagdlobbyorganisationen öffentlich abgelehnt werden", so Schweizer. Oberbürgermeister verschleppt Ethikkommission Als Reaktion auf die anhaltende Kritik an den Trophäenjagdangeboten auf der Messe versprach Dortmunds Oberbürgermeister Westphal (SPD) zur Wahl 2020 eine Ethikkommission, die eine Bewertung der entsprechenden Angebote aus ethischer Perspektive erstellen sollte. Nach anhaltendem Druck wurde die Kommission 2023 endlich eingesetzt. Seitdem ist nichts passiert. Auch zur aktuellen Aufweichung der Teilnahmebedingungen gab es keine Reaktion. Eine schriftliche Anfrage von 23 Tier- und Naturschutzorganisationen im November 2024 bezüglich des aktuellen Arbeitsfortschritts seiner Kommission ließ der OB auch nach wiederholter Nachfrage unbeantwortet. "Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Herr Westphal nie wirklich hinter seinem Wahlversprechen stand und nun hofft, dass, wenn er die Thematik lange genug ignoriert, ihm mögliche ethische Bedenken der Kommission und ein daraus folgender Handlungsbedarf nicht im anstehenden Wahlkampf in die Quere kommen. Denn die Messeangebote zum Abschuss bedrohter Tierarten untergraben nicht nur den Artenschutz, sondern sind auch aus Tierwohlsicht absolut unethisch", betont Schweizer abschließend. Im Herbst 2025 finden in Dortmund Oberbürgermeisterwahlen statt. OB Westphal stellt sich zur Wiederwahl. Hintergrundinfos: Diese Pressemitteilung wird unterstützt von: Pro Wildlife e.V. BBT - Bündnis bayrischer Tierrechtsorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW e.V. Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V. Bundesverband Tierschutz e.V. Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. Deutscher Tierschutzbund e.V. ElasmOcean e.V. Future for Elephants e.V. Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA) e.V. Humane Society International (HSI) / Europe Jane Goodall Institut Deutschland e.V. Komitee gegen den Vogelmord e.V. Landestierschutzverband NRW e.V. Menschen für Tierrechte e.V. OceanCare People for Nature and Peace PETA Deutschland e.V. Rettet den Regenwald e.V. Rettet die Elefanten Afrikas e.V. Stiftung für das Tier im Recht VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Vogelschutz-Komitee Naturstiftung Wildtierschutz Deutschland e.V. Über Pro Wildlife Pro Wildlife ist eine gemeinnützige Organisation, die sich weltweit für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen einsetzt. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhalten und Tiere zu retten. Dabei ist uns das Überleben der Arten in ihrem Lebensraum, aber auch der Schutz des einzelnen Tieres wichtig. Wir setzen uns für bessere Gesetze und effektive Schutzmaßnahmen für Wildtiere ein. In verschiedenen Ländern unterstützen wir Hilfsprojekte für Tiere in Not, helfen bei der Erhaltung von Lebensräumen und setzen uns für die Koexistenz von Mensch und Wildtier ein.
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