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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 25.09.2024
Naturschutz in Deutschland und Europa: Dringender Handlungsbedarf zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen
37. Deutscher Naturschutztag in Saarbrücken
Anlässlich des 37. Deutschen Naturschutztages (DNT) appellieren führende Naturschutzorganisationen und Expert*innen an Politik und Gesellschaft, den besorgniserregenden Zustand der Natur nicht länger zu ignorieren. Trotz einzelner Erfolge und positiver Entwicklungen im Naturschutz ist die Gesamtbilanz weiterhin deutlich negativ: Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in der EU befinden sich in einem schlechten Zustand, und seit 1970 ist der Bestand an Feldvögeln um 80 Prozent zurückgegangen. Auch die Insektenbiomasse hat in den letzten 30 Jahren um über 75 Prozent abgenommen. Mit dem Verlust gesunder Ökosysteme stehen nicht nur die Artenvielfalt und Lebensräume auf dem Spiel, sondern auch grundlegende Ökosystemleistungen wie die Gewinnung von Trinkwasser, gesunder Luft und fruchtbaren Böden. Zudem tragen intakte Ökosysteme erheblich zum Klimaschutz bei und schützen uns vor den gravierenden Auswirkungen des Klimawandels.

Die nächsten Jahre werden darüber entscheiden, wie Deutschland und die EU die wachsenden Herausforderungen für ein zukunftsfähiges und resilientes Europa erreichen können. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) und der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur sind in jüngster Zeit wichtige Schritte ergriffen worden. "Um den anhaltenden Negativtrend zu stoppen und umzukehren, müssen wir jetzt umso konsequenter in die Umsetzung kommen. Dies betrifft insbesondere die Wiederherstellungsverordnung sowie die Zielvorgaben der EU-Biodiversitätsstrategie, die vorsieht, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen", so die zentrale Forderung der "Saarbrücker Erklärung".

Zu den darin genannten Maßnahmen zählen unter anderem:
  • Strikter Schutz und Optimierung von Schutzgebieten: Schutzgebiete sollen auf mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen ausgedehnt und deren Wirksamkeit erheblich gesteigert werden. Auf vielen Flächen kann eine landwirtschaftliche Nutzung weiter stattfinden, jedoch ohne den Einsatz von Pestiziden und mit einer Einschränkung der Düngergaben. Ein Drittel dieser Gebiete soll unter striktem Schutz stehen.
  • Verankerung von Biodiversitätsaspekten in allen politischen Entscheidungen: Die Berücksichtigung von Biodiversitätsaspekten muss in allen programmatischen und ordnungsrechtlichen Prozessen konsequent erfolgen.
  • Einrichtung eines EU-Naturschutzfonds: Dieser Fonds soll langfristige Planungssicherheit gewährleisten und den Naturschutz in ganz Europa stärken.
  • Reform der EU-Agrarpolitik: Ein Umbau hin zu einer Politik, die einen bedeutenden Beitrag zur Bewältigung der Natur- und Klimakrise leistet, ist unverzichtbar.
Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen rufen die über 1000 Teilnehmer*innen des DNT zu einem sachlichen Diskurs und einem gesamtgesellschaftlichen Engagement für die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen auf.

Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN):
"Um die biologische Vielfalt dauerhaft zu schützen, ist eine Trendumkehr unbedingt erforderlich. Hierfür brauchen wir einen starken Naturschutz. Der Naturschutz kann aber nur stark sein, wenn wir den nötigen Rückhalt und Zusammenhalt in der Gesellschaft haben. Dafür brauchen wir den Dialog mit allen Bereichen in der Gesellschaft, zum Beispiel mit der Land- und Forstwirtschaft und auch dem Energie- und Verkehrssektor. Dass wir hier auch jetzt schon auf einem guten Weg sind, zeigt zum Beispiel unsere neue Naturbewusstseinsstudie."

Petra Berg, Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz im Saarland:
"Mit dem Beschluss des europäischen Green Deals 2019 haben wir einen ehrgeizigen Fahrplan aufgestellt, der langfristig zu einer fairen und nachhaltigen Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft bei gleichzeitigem Schutz der Natur und der funktionierenden Ökosysteme führen soll. Auch der Schutz der Natur muss endlich als essenzieller Beitrag zur Daseinsvorsorge, für die wir alle zusammen verantwortlich sind, verstanden werden. Das erfordert eine große gemeinsame Kraftanstrengung. Umso wichtiger ist es, dass der 37. Deutsche Naturschutztag in Saarbrücken eine Austauschplattform bietet, auf der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in den wichtigen Dialog miteinander treten können."

Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR):
"Mit dem Green Deal wurden in den letzten Jahren wichtige Initiativen für den Naturschutz in Europa auf den Weg gebracht. Dieser Prozess muss nun konsequent und verlässlich weitergeführt werden. Rückschritte wie die Abschaffung der Biodiversitätsflächen in der EU-Agrarpolitik oder die wiederholt geforderte Aufweichung der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie sind unverantwortlich und kommen uns später umso teurer zu stehen. Stattdessen muss die Chance genutzt werden, die in einer Umsetzung der EU-Wiederherstellungsverordnung in Verbindung mit einer langfristigen und planbaren Finanzierungsgrundlage für Mensch und Natur liegen."

Christof Martin, Vorsitzender des Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN):
"Insbesondere die finanzielle und personelle Situation der mit der Umsetzung der Programme betrauten Behörden und Institutionen muss nachhaltig verbessert werden. Auch zeichnet sich auf allen Ebenen ein Fachkräftemangel ab, der nur behoben werden kann, wenn die naturschutzfachliche Ausbildung intensiviert wird."
Die Saarbrücker Erklärung wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden des DNT erarbeitet. Sie wird heute den Entscheidungsträger*innen des Landes und des Bundes überreicht und soll als Leitfaden für die künftige Naturschutzpolitik in Deutschland und Europa dienen.

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband von knapp 100 Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen, die zusammen elf Millionen Menschen erreichen. Die unter dem Dach des DNR zusammengeschlossenen Organisationen eint die Ziele, biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen und für eine nachhaltige und umweltgerechte Wirtschaftsweise einzutreten.

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