Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Job & Karriere alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Job & Karriere    Datum: 07.09.2024
VW: Käfer, Golf, Passat - und jetzt Auslaufmodell?
VW-Vorstand droht mit Massenentlassungen und Werksschließungen
"Wenn VW hustet, kriegt Deutschland die Grippe", galt lange als eine zentrale Erkenntnis im hiesigen Wirtschaftswunderland. Jetzt aber hustet VW nicht nur, sondern ist selbst krank. Und zwar so krank, dass der VW-Vorstand mit Massenentlassungen und Werksschließungen droht. Deutschlands Vorzeigekonzern im Sturzflug? Wenn es dazu kommt, ist es ein Novum in der deutschen Autogeschichte.

Auch Wirtschaftsexperten bestätigen: "Die Autoindustrie ist nach wie vor die wichtigste Branche in Deutschland. Und in dieser Branche ist VW der Platzhirsch. Wenn der Riese wankt, dann wackelt alles". Das sagt zum Beispiel Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Großbank ING <(a href=http://www.bild.de/ target=_blank>BILD, 5.9. 2024).

Die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo; Bei VW gehe es "nicht nur um die 120.000 Jobs bei der Volkswagen AG, es geht um Deutschland".

Volkswagen hatte für viele Generationen das passende Auto: Käfer, Golf oder Passat. Die Autos von VW haben Jahrzehnte lang die bundesrepublikanischen Straßen und Städte geprägt. Doch jetzt drohen Werkschließungen. Dabei hatte Ex-Vorstandschef Herbert Dies einst versprochen, Volkswagen bis 2025 zum Welt-Vorreiter für E-Autos zu machen.

Hat Deutschlands Großkonzern die Zukunft der nächsten Auto-Generation, des Elektro-Autos, verschlafen?
Immerhin hat sich die Zahl der verkauften reinen E-Autos zwischen 2010 und 2021 global verzehnfacht - aber weitgehend ohne die deutschen Autobauer und auch ohne VW. 2023 war das Model Y von Tesla erstmals das meist verkaufte Auto der Welt. Und 2024 sind in Norwegen schon 70 Prozent der Neuwagen E-Autos. Und im afrikanischen Kenia dürfen ab Sommer 2024 keine Verbrenner-Autos mehr importiert werden. Das Europäische Parlament hat gerade in diesen Tagen bestätigt, dass ab 2035 in der gesamten EU keine Verbrenner mehr produziert und verkauft werden dürfen.

Doch die Bild-Zeitung macht seit Jahren eine Kampagne gegen das Verbrenner-Aus im Jahr 2035 und lud den Aufsichtsratschef des US-Autobauers Ford in Deutschland, Gunnar Herrmann, zum Interview. Doch dieser erklärte dem völlig überraschten Bild-Reporter: Wer weiter auf Verbrenner hoffe, habe keine Strategie oder "pfeife aus dem letzten Loch" - Verbrenner seien Wirtschaftskiller. Aber Verbrenner-Autos seien doch "das Kernstück der deutschen Industrie", das gehe "flöten" mahnt der Bild-Kollege den Automanager. Dessen eiskalte Antwort: "Ja, das geht flöten, weil Sie die Klimaziele damit nicht halten können."

Die Lösung, so der Automanager, seien neue Technologien und das Umschulen der Mitarbeiter. Anders gehe es nicht. Der Automanager müsse an die Zukunft und an die Mitarbeiter denken, sonst läuft ihm die chinesische Konkurrenz den Rang ab, der Bild-Reporter klebe an der Vergangenheit fest.

So ähnlich hatten schon drei Jahre zuvor 69 deutsche Unternehmen einen schnelleren Kohleausstieg und den massiven Ausbau von Wind- und Solarparks gefordert. Dies unterschrieben u. a. die Otto Group, SAP, die Allianz, Rossmann, EnBw und E.on. Aus Eigeninteresse, sie wollten klare Rahmenbedingungen. Und sie wissen: Klimapolitik ist Wirtschaftspolitik. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die VW-Mitarbeiter erleben die Wahrheit dieser Prognose in diesen Tagen schmerzlich. Vielleicht sind Arbeitszeitverkürzungen oder die Vier-Tage-Woche eher ein Rettungsring für den angeschlagenen Konzern als Werksschließungen und Massenentlassungen. Mit einer vorbildlichen 28-Stunden-Woche hat sich VW mitten in einer Krise schon einmal selbst gerettet. Lieber weniger Arbeit für alle als Arbeit für weniger Menschen bei vielen Entlassungen.

Oliver Blume, VW-Boss, der jetzt die geplanten schmerzhaften Massenentlassungen ankündigen musste, war 1994 bei VW eingestiegen. Und exakt in diesem Jahr hatte der Konzern mit seinen Mitarbeitern den Pakt der Beschäftigungssicherung über 30 Jahre geschlossen, den Blume jetzt aufgekündigt hat. Nach diesem Pakt sollte es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Damit will Blume Milliarden sparen.

Nicht nur die deutschen Autobauer fixierten sich zu lange auf ihre alten Verbrenner-Modelle, auch die Ampelkoalition von Olav Scholz klebte zu lange an der dogmatisierten Schuldenbremse so wie Volkswagen viel zu lange am Verbrenner-Auto. Ausgerechnet Robert Habeck hatte schon 2019 noch als grüner Landespolitiker in Schleswig-Holstein VW gewarnt: "Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie - so fürchte ich - am Markt scheitern." Seine Weissagung von 2019 scheint jetzt in Erfüllung zu gehen. Damals wurde er als "Kassandra von Lübeck" beschimpft.

Zögern, zaudern, zweifeln: Mit diesem Dreiklang kann man keine Zukunft gestalten, nicht einmal die Vergangenheit erfolgreich verwalten - die chinesische Konkurrenz schläft nicht. Mit der bisherigen deutschen Autopolitik wird aus einem Erfolgsmodell ein Auslaufmodell.

Wir brauchen auch hierzulande die Vision einer elektrischen Mobilität. Denn die Zukunft fährt elektrisch. Die chinesische Autowirtschaft bietet bereits E-Autos für 12.000 Euro an. Das sind die Volks-Wagen von morgen.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber