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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 17.07.2024
Fairer Handel solide unterwegs mit Kurs auf (Klima)Gerechtigkeit
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz darf nicht ausgehöhlt werden
"Der Faire Handel in Deutschland hat sich im Geschäftsjahr 2023 trotz des zurückhaltenden Konsumverhaltens sowie der Klima- und Wirtschaftskrise solide entwickelt und einmal mehr seine Resilienz im Einsatz für globale Gerechtigkeit bewiesen", erklärt Matthias Fiedler, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel (FFH). Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten 2023 in Deutschland ist um 7,3 % auf 2,34 Milliarden Euro zu geschätzten Endverbraucherpreisen gestiegen. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Inflation von 6,3 % im vergangenen Jahr entspricht dies einem leichten Umsatzplus. Jedoch sind die Absätze wichtiger Produkte wie Kaffee leicht gesunken. Die Verbraucher*innen in Deutschland gaben pro Kopf durchschnittlich 27,61 Euro für faire Lebensmittel, Textilien und Handwerksprodukte aus.

38,6 % des Gesamtumsatzes im Fairen Handel in Deutschland wurden 2023 mit Kaffee erwirtschaftet. Doch der Absatz des Topsellers ging im Vergleich zum Vorjahr um 3 % zurück. Hingegen ist der Absatz von Schokolade aus Fairem Handel 2023 um 9,5 % gewachsen. Beide Produkte stehen exemplarisch dafür, dass dringend in einen nachhaltigen Anbau investiert werden muss. Denn die Kaffee- und Kakaobäuer*innen im Globalen Süden sind ganz besonders von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. "Unsere Mitglieder unterstützen ihre Partnerorganisationen im Globalen Süden intensiv bei der Anpassung ihrer Anbaumethoden, etwa durch die Förderung des ökologischen Landbaus, Agroforstwirtschaft, Klimaschutz- und Aufforstungsprojekte", so Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des FFH. "Sie halten diesen Kurs auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, weil ihnen die Zukunft ihrer Handelspartner wichtig ist."

Kakaomarkt im Ausnahmezustand
Die Klimakrise führt immer häufiger zur Verknappung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Preissteigerungen. "Aktuell befindet sich der globale Kakaomarkt in Folge schlechter Ernten in den wichtigsten Anbauländern - Côte d'Ivoire und Ghana - im Ausnahmezustand", konstatiert Andrea Fütterer. Durch Monokulturen, Pilzkrankheiten, zu viel oder zu wenig Regen hat sich das Angebot auf dem Weltmarkt verringert und gleichzeitig sind die Preise an der Kakaobörse explodiert. "Doch die Kakaobäuer*innen profitieren davon in herkömmlichen Handelsstrukturen nicht oder zu wenig, während die Verbraucher*innen höhere Preise zahlen müssen.", ergänzt Andrea Fütterer. "Solange Konzerne sich durch ihre Verhandlungsmacht in den Lieferketten ihre Margen weiter sichern können, zahlen am Ende sowohl Produzent*innen als auch Verbraucher*innen die Zeche für eine Landwirtschaft, die nicht zukunftsfähig ist", stellt Matthias Fiedler fest.

Zukunft von Kleinbäuer*innen hängt von Klimagerechtigkeit ab
Das Beispiel der Kakaobäuer*innen zeigt auch, wie strukturelle Armut die Auswirkungen der Klimakrise beschleunigt. "Aufgrund jahrzehntelanger Dumpingpreise für Kakao konnten sie die notwendigen Investitionen in einen klimaresilienten Anbau auf ihren Plantagen nicht tätigen.", kritisiert Andrea Fütterer. Die daraus resultierenden Ernteausfälle gefährden wiederum ihre Existenz. Für das Überleben vieler Kleinbäuer*innen im Globalen Süden kommt es neben der Zahlung existenzsichernder Preise darauf an, konsequent Klimagerechtigkeit herzustellen. Mehr denn je brauchen sie bei klimabedingten Schäden schnelle und bedarfsgerechte Hilfe. Der auf der Weltklimakonferenz 2023 beschlossene Fonds für Schäden und Verluste ist eine wichtige Maßnahme auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit; jedoch reichen die derzeit bereitgestellten Mittel nicht aus. "Wir appellieren an die deutsche Bundesregierung, hier mit gutem Beispiel voranzugehen. Sie muss ihre Zusage, jährlich 6 Milliarden € für die Klimafinanzierung bereit zu stellen, auch in Zukunft zuverlässig einhalten und weiter ausbauen. Zudem sollte sie darauf hinwirken, dass die Länder des Globalen Nordens zusätzliche Mittel für die Bewältigung von Schäden und Verlusten bereitstellen", unterstreicht Andrea Fütterer.

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz darf nicht ausgehöhlt werden
"Die Bundesregierung muss einen konsequenten Kurs für mehr globale Gerechtigkeit einschlagen. Einige ihrer derzeit geplanten Maßnahmen gehen hier in die falsche Richtung", erklärt Matthias Fiedler. Beispielsweise plant die Ampel, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) drastisch abzuschwächen. "Es kann nicht sein, dass die Einhaltung von Menschenrechten und der Schutz der Umwelt einer sogenannten 'Wachstumsinitiative' zum Opfer fällt", sagt Andrea Fütterer und fordert deshalb die Bundesregierung auf, das EU-Lieferkettengesetz schnell und ambitioniert umzusetzen.

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