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In der Rubrik:   
Einrichten & Wohnen   
Flexible und Baustoff-optimierte Planung
Wege zu einer verbesserten Ökobilanz von Wohngebäuden
In der Debatte um umweltfreundliches Bauen rückt der ökologische Fußabdruck von Wohngebäuden immer mehr in den Fokus. Eine Analyse im Rahmen des Projektes FleWoKo (Flexible Wohnkonzepte, * siehe unten) zeigt auf, welche Maßnahmen entscheidend zur Verbesserung der Ökobilanz beitragen können. Besonders ins Auge sticht dabei der Einfluss der Gebäudefundamente. Die Berechnungen im Forschungsprojekt verdeutlichen, dass durch den gezielten Einsatz von weniger umweltschädlichen Materialien und einer durchdachten Bauweise die Ökobilanz von Wohngebäuden maßgeblich verbessert werden kann. Die Reduzierung des Stahlbetonverbrauchs, die Förderung flexibler Bauweisen und der verstärkte Einsatz von Holz als Baustoff sind zentrale Maßnahmen, die zum Klimaschutz und einer nachhaltigeren Bauweise beitragen.

Bedeutung von flexibler Planung
Streifenfundamente statt einer Bodenplatte verbessern den CO2-Abdruck eines Gebäudes um bis zu 20 Prozent.
© C.A.R.M.E.N. e.V.
Die Wissenschaftler haben durch intensive Gespräche mit Baufamilien herausgefunden, dass sie in der Flexibilität der Bauplanung ein hilfreiches Werkzeug sehen, um die Langlebigkeit ihres Hauses für sich und ihre Familien zu sichern. Je mehr auf Langlebigkeit Wert gelegt wird, umso mehr rückt auch das Thema Gestaltungs-Flexibilität in den Vordergrund. Das hängt auch mit dem Alter der Befragten und ihrer Familienstruktur zusammen: Ältere Befragte legen weniger Wert auf Flexibilität, während Haushalte mit Kindern und größeren Familienstrukturen Flexibilität in der Wohnraumnutzung als zunehmend wichtiger erachteten.

Stahlbetoneinsatz optimieren
Der größte Umwelteinfluss bei Wohngebäuden geht von der Gründung mit Stahlbeton aus. Stahlbeton, ein wichtiger und an manchen Stellen unverzichtbarer Baustoff, verursacht erhebliche Umweltbelastungen durch die energie- und kohlendioxidintensive Herstellung von Zement und Stahl. Eine Möglichkeit, die Umweltwirkungen von Gebäuden zu reduzieren, ist daher die Minimierung des Stahlbetonverbrauchs. Durch den Einsatz von Streifenfundamenten anstelle von großflächigen Fundamentplatten lässt sich die Menge an benötigtem Stahlbeton erheblich senken. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Ökobilanz der Gebäude.

Ein weiterer Aspekt, der erheblich zum Klimaschutz beiträgt, ist der Bau von Holzhäusern. Holzgebäude speichern große Mengen an Kohlenstoff, der in der Konstruktion über die gesamte Nutzungsdauer gespeichert bleibt. Diese Speicherung entzieht dem Kohlendioxidkreislauf der Atmosphäre das Klimagas und hilft somit, die Erderwärmung zu bremsen. Die Kombination mit langen Nutzungszyklen von Holzgebäuden ist die nachhaltigste Lösung, um das Klima zu schützen.

Vorausschauend planen, flexibel nutzen
Auch die grundliegenden Konstruktionsprinzipien eines Gebäudes tragen zum Klimaschutz bei. Dazu zählen eine vorausschauende Planung, der Einsatz von konstruktivem Holzschutz sowie eine Bauweise, die eine flexible Nutzung garantieren. Flexibilität bei der Planung der Konstruktion von Anfang an ermöglicht es, Gebäude an veränderte Nutzungsanforderungen anzupassen, ohne dass umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig sind. Konstruktiver Holzschutz garantiert den Verzicht auf chemischen Holzschutz ohne Abstriche an das Schutzziel. Alles zusammen verlängert die Nutzungsdauer von Bauteilen und Gebäuden, denn es werden weniger häufig neue Materialien benötigt und so auch die indirekten Umweltauswirkungen reduziert.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt FleWoKo
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.carmen-ev.bayern.de
ursula.peintner@carmen-ev.bayern.de
    

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