In Mooren und Sümpfen sind sie in dieser verletzlichen Zeit ungestört. Aber auch städtische Parks bieten ihnen gute Bedingungen. "Hier können die flugunfähigen Küken und ihre mausernden Eltern zwischen Wasser, Schilfgürtel und Wiese hin- und herlaufen", erklärt Lea-Carina Mendel, Artenschützerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Allerdings sind die Gänse hier oft gehörigem Stress, bedingt durch Menschen und Hunde, ausgesetzt. Manche Parkbesucher wiederum sind genervt von der Anwesenheit der Gänse und der Hinterlassenschaften der Vögel auf den Liegewiesen und Spazier- und Radwegen. Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet dennoch um Rücksicht: "Während der Mauser sollten die Tiere nicht aufgescheucht werden. Sonst entsteht unnötiger Stress und viel Durcheinander in der sozialen Gänsegruppe. Die Küken werden dann noch zu leichter Beute für Möwen, Krähen oder nicht angeleinte Hunde", sagt Mendel. Wie immer gilt: In der Brut- und Setzzeit müssen Hunde an der Leine bleiben, denn sonst könnten selbst einzelne Elternvögel gerissen werden, die sich gerade in der Mauser befinden. Den Wildvögeln zu nahe zu kommen, ist im Übrigen auch nicht ohne Risiko: Ausgewachsene Graugänse sind durchaus wehrhaft und haben mit einem gezielten Schwingenschlag oder einem kräftigen Biss mit ihrem großen Schnabel schon so manchen Angreifer in die Flucht geschlagen. Sobald die Vögel wieder fliegen können, überlassen sie den menschlichen Parkbesuchern von ganz alleine wieder das Feld. Ist die Mauser vorüber, zieht ein Teil der Graugänse ins Umland oder noch weiter, beispielsweise Richtung Skandinavien. Nach der Graugans starten auch Kanadagans und Nilgans in die Mauser. Aber auch bei diesen Gänsearten heißt es nach etwa fünf Wochen wieder: "Abflug". Infokasten / Wissenswertes über Graugänse
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