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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 15.03.2024
Petition mit 86.000 Stimmen gegen Importe von Jagdtrophäen übergeben
Natur- und Tierschützer überreichen Petition an Staatssekretär Gesenhues und fordern ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen geschützter Tierarten
Mehr als 86.000 Menschen unterzeichneten einen offenen Appell an Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Einfuhr von Jagdtrophäen bedrohter und geschützter Arten nach Deutschland endlich zu unterbinden. Dieser Aufruf unter dem Hashtag #SchuetzenStattSchiessen wurde von 35 bekannten Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft, darunter Guido Maria Kretschmer, Maria Furtwängler, Ranga Yogeshwar und Dr. Jane Goodall, gemeinsam mit 21 Natur- und Tierschutzorganisationen initiiert und heute von Vertreter*innen der Verbände dem neuen Parlamentarischen Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues im Bundesumweltministerium (BMUV) übergeben.

Trophäeneinfuhren nach Deutschland nehmen zu
Deutschland ist der zweitgrößte Jagdtrophäenimporteur weltweit und entgegen wiederholten Beteuerungen des BMUV seit 2022, die Einfuhren von Trophäen nach Deutschland zu reduzieren und in Einzelfällen sogar zu verbieten, zeigt sich ein gegenläufiger Trend. Die Zahl der Einfuhrvorgänge belief sich, laut Bundesamt für Naturschutz (BfN), 2021 auf 435, 2022 auf 538 und 2023 schließlich auf 569. Damit sind die Einfuhren in diesem Zeitraum um knapp 30 Prozent angestiegen. Allein in diesen drei Jahren registrierte das BfN 68 Einfuhrvorgänge von Trophäen Afrikanischer Elefanten, 53 Flusspferden, 46 Leoparden, 43 Löwen sowie knapp 500 Bergzebras.

"Das menschengemachte Artensterben ist eine der größten Krisen unserer Zeit. Jedes Jahr sterben weltweit zahlreiche Tierarten aus, während jeden Tag Ranger*innen und Artenschutzorganisationen unnachgiebig dafür kämpfen, dass wir nicht noch weitere Arten verlieren. Gleichzeitig ist der Abschuss dieser bedrohten Tiere zum Spaß und als makabres Souvenir noch immer erlaubt. Das unterminiert nachhaltigen Artenschutz und ist deutscher Artenschutzpolitik nicht würdig", betont die Biologin Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife.

Trophäenjagd ohne Jagdschein - im Ausland kein Problem
Doch nicht nur Grundprinzipien des Artenschutzes werden unterlaufen, Trophäenjagd ist auch ein immenses Tierschutzproblem. In vielen Exportländern unterliegt die Jagd kaum Regularien. Vielerorts benötigen Jäger*innen keinerlei jagdliche Vorerfahrung, geschweige denn einen Jagdschein. Häufig ist es auch möglich, Kinder auf Tiere schießen zu lassen. Die in Deutschland verbotene Bogenjagd ist in vielen Ländern ebenso erlaubt, wie die Jagd mit Armbrüsten, Faustfeuerwaffen oder aus dem Helikopter. Unangemessene Jagdmethoden und fehlende Erfahrung führen dabei nicht selten zu einer deutlichen Verlängerung des Tierleids.

"Trophäenjagd ist ein grausames Geschäftsmodell, das weder mit Anforderungen an den Arten- noch den Tierschutz kompatibel ist und den Werten und Normen unserer Gesellschaft widerspricht. Sowohl Umfragen als auch der Appell der mehr als 86.000 Menschen zeigen die überwältigende Ablehnung gegenüber der Trophäenjagd. Steffi Lemke und die Bundesregierung müssen nun endlich handeln und ihrer Verantwortung gerecht werden. Ein Importverbot für Trophäen geschützter Arten ist überfällig!" resümiert Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von HSI/Europe in Deutschland. "Exotische Jagdtrophäen sind ein Anachronismus und Ausdruck einer völlig überholten Kultur. Angesichts des massiven Artensterbens sollten wir einen eindeutigen Schlussstrich ziehen. Es ist an der Zeit, Frieden zu schließen mit der Natur." begründet Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar seine Unterstützung des Appells.

Während andere EU-Staaten, wie die Niederlande, Finnland und Belgien, bereits Einfuhrverbote für besonders streng geschützte Arten erlassen haben, bzw. an der Ausweitung bestehender Verbote arbeiten, wie Frankreich, lassen die Bundesregierung und das BMUV unter Steffi Lemke bisher keine konkrete Initiative erkennen.

Diese Pressemitteilung wird unterstützt von:
Pro Wildlife e. V.
Humane Society International (HSI)/Europe
Jane Goodall Institut
Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.
Future for Elephants e. V.
PETA Deutschland e. V.
Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V.
Animals United e. V.
Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Gesellschaft für Natur und Auenentwicklung (GNA) e. V.
Vogelschutzkomitee e.V.

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