Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 29.11.2023
ToxFox-Produktcheck - Kletterseile
PFAS: BUND findet Ewigkeitschemikalien in Kletterseilen
  • PFAS stecken in unzähligen Produkten, trotz vorhandener Alternativen
  • Sie belasten Natur und Gesundheit über ihren gesamten Lebenszyklus
  • Beschränkung muss ohne Verzögerung umgesetzt werden
Klettern in den Bergen oder in der Halle - der Klettersport erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Gerade das Klettern in der freien Natur hat seinen ganz eigenen Reiz. Aber sind Kletterseile unbedenklich für Gesundheit und Natur? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wollte es genau wissen: Im Sommer 2023 beauftragte der Umweltverband einen Labortest. Der jetzt veröffentlichte aktuelle ToxFox-Produktcheck hat umwelt- und gesundheitsschädliche per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in teils hohen Konzentrationen in Kletterseilen namhafter Hersteller nachgewiesen. PFAS bauen sich in der Umwelt kaum ab und sind deshalb als "Ewigkeitschemikalien" bekannt.

Der BUND ließ stichprobenartig sechs für nasse Witterungsbedingungen entworfene Kletterseile von einem unabhängigen Labor auf ihren PFAS-Gehalt testen. Das erschreckende Ergebnis: In der Herstellung von vier der sechs Kletterseile wurden PFAS eingesetzt, obwohl es längst sichere und umweltschonende Alternativen gibt. Das zeigt der Test. In zwei Produkten wurden keine der insgesamt 61 getesteten PFAS-Verbindungen gefunden.

Antje von Broock, Geschäftsführerin beim BUND: "Sport in der freien Natur, die Luft riecht nach Wald - was gibt es Schöneres. Unser Test zeigt aber, dass Verbraucherinnen und Verbraucher für einen Genuss ohne Reue beim Kauf von Kletterseilen genau hingucken sollten. Kletterseile, die gerade für den Einsatz im Freien produziert werden, sollten nicht zu einem Problem für unsere Umwelt werden. Dass vier Seile namhafter Hersteller trotz Alternativen in der Herstellung mit PFAS belastet sind, ist ein Skandal."

Das Labor wies in den vier belasteten Kletterseilen hohe Konzentrationen von Fluortelomeralkoholen (6:2 FTOH) auf. Diese PFAS-Verbindung wird wegen seiner wasser- und fettabweisenden Eigenschaften als Tensid in Textilien eingesetzt. 6:2 FTOH wird in der Umwelt und in Organismen zu PFHxA umgewandelt. Die EU-Kommission arbeitet aufgrund "inakzeptabler gesundheitsschädlicher Eigenschaften" seit 2019 an einem Verbot von PFHxA und allen Substanzen, die zu PFHxA umgewandelt werden. PFHxA selbst, wurde, wenn auch in geringeren Mengen, ebenfalls nachgewiesen. Positiv anzumerken ist: Vier der sechs befragten Hersteller gaben an, an einer Umstellung auf PFAS-freie Produkte zu arbeiten.

Von Broock: "Die von einigen Herstellern in Aussicht gestellte Änderung in der Produktion macht Hoffnung. Der Rest der Branche muss jetzt schleunigst nachziehen. Der BUND fordert für die gesamte PFAS-Chemikaliengruppe ein Verbot in Alltagsprodukten wie Textilien, Lebensmittelverpackungen und Kosmetika, bis 2025. Bis 2030 muss der Ausstieg aus Produktion und Verwendung dieser gefährlichen Stoffe per Gesetz gelingen."

BUND-Tipps für Verbraucher*innen:
  • Kaufen Sie Produkte nur mit den Eigenschaften, die sie wirklich brauchen: Zum Klettern in der Halle und bei trockenem Wetter brauchen Sie in der Regel kein wasserabweisendes Seil.
  • Versuchen Sie PFAS in Produkten zu vermeiden: Achten Sie auf die Kennzeichnungen "PFAS frei", "PFC frei" oder "fluorcarbonfrei", welche synonym verwendet werden.
  • Schicken Sie Giftfragen an die Hersteller über die ToxFox-App. Leider sind die Hersteller noch nicht zur Auskunft über alle PFAS verpflichtet. Doch jede Anfrage zeigt: Wir wollen Produkte ohne Gift!
Hintergrund zu PFAS:
PFAS haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie sind extrem langlebig und verbleiben über Jahrhunderte in der Umwelt. Sie reichern sich in Wasser, Böden, Pflanzen und Lebewesen an. Einige PFAS sind extrem mobil und finden sich inzwischen in der Arktis ebenso wie in den Hochlagen des Himalaja-Gebirges.

Schätzungsweise über 10.000 PFAS-Verbindungen sind aktuell auf dem Markt, die meisten davon sind wenig bis gar nicht auf ihre umwelt- und gesundheitsschädlichen Eigenschaften untersucht und nicht gesetzlich reguliert. Sie werden wegen ihrer wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften und Hitzebeständigkeit in unzähligen Alltagsprodukten eingesetzt werden. Die bekanntesten sind wetterfeste Kleidung und antihaftbeschichtetes Küchengeschirr (Teflon). Aber auch in vielen Produkten enthalten, wie Kosmetika, Zahnseide, Kletterseile oder Tennisschläger werden PFAS unnötigerweise eingesetzt.

Bereits bei ihrer Herstellung, während des Gebrauchs und bei der Entsorgung behandelter Produkte, werden PFAS emittiert. Dadurch steigen die Konzentrationen in der Umwelt stetig an. PFAS sind im Grundwasser, im Boden, in Pflanzen, Tieren und in unserem Körper. Studien wiesen sie im Blut aller Kinder nach, die sie bereits als Säuglinge mit der Muttermilch aufnehmen. Eine Studie des Bundesumweltamtes ermittelte bei 20 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen Blutwerte, die ernste gesundheitliche Folgen haben können. Dazu gehören Schilddrüsenerkrankungen, Leberschäden, Diabetes, Brust-, Nieren- und Hodenkrebs sowie eine verringerte Reaktion auf Routineimpfungen.

Mehr Informationen:

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber