Rabatte auf Kosten von Mensch und Umwelt Selbst reguläre Preise reichen derzeit nicht aus, damit Textilarbeiterinnen und -arbeiter einen ausreichenden Lohn bekommen. Im indischen Tiruppur, einem der wichtigsten Produktionsstandorte für Strickwaren, verdient eine Näherin im Schnitt gerade einmal 44 Prozent eines sogenannten existenzsichernden Lohnes. Hinzu kommen die Auswirkungen auf Klima und Umwelt: Weltweit verursacht die Textilindustrie mehr CO2-Ausstoß als der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Damit trägt sie in entschieden zur Klimakrise bei. "Wer sich an Tagen wie dem Black Friday etwas kaufen möchte, sollte dabei Nachhaltigkeit nicht vergessen. Frag dich: Ist der das neue T-Shirts wirklich notwendig? Wie langlebig ist das Material? Und gibt es vielleicht ein Unternehmen, das fair produziert?", so Brück. Klimaschutz per EU-Gesetz Um die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten, hatte die EU Kommission im März 2022 erstmals eine eigene Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien vorgestellt. Das Parlament kommentierte im Juni 2023: Neben strikterem Umweltschutz sollen künftig auch soziale Aspekte wie die Einhaltung von Menschenrechten eine größere Rolle in der europäischen Textilstrategie spielen. Damit setzt der Umweltausschuss ein klares Zeichen für eine ganzheitliche Betrachtung von Nachhaltigkeit, die sowohl ökologische als auch soziale Kriterien berücksichtigt. Nach wie vor fehlen allerdings existenzsichernde Löhne in der Strategie. Der Fairtrade-Textilstandard ist bislang der einzige, der existenzsichernde Löhne für Beschäftigte festschreibt.
Artikel drucken Fenster schließen |