Unser Partner, die National Garment Workers Federation (NGWF) in Bangladesch verteilt Sicherheitsinformationen und Lebensmittel an Arbeiter*innen. Zahlreiche namhafte Sportmarken lassen ihre Trikots und andere Artikel in Ländern mit niedrigen Arbeitskosten produzieren. Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken dort sind oft schlecht und auch gesundheitsgefährdend, weil Umweltstandards nicht eingehalten werden. Beschäftigte sind meist abhängig vom Job, sie werden misshandelt und mitunter sogar missbraucht. "90 Euro kosten die Fußballtrikots, die zur WM verkauft werden. Die Arbeiterinnen und Arbeiter bekommen davon aber nur 90 Cent", sagt Katja Breyer, Beauftragte für den kirchlichen Entwicklungsdienst der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Lohn reiche keinesfalls aus, damit die Frauen und ihre Familien davon leben können. Adidas schulde den Näherinnen zudem immer noch Lohn für bestellte Aufträge, die der Konzern in der Corona-Pandemie kurzfristig storniert hatte. Allein in Kambodscha seien mehr als elf Millionen US-Dollar nicht an Beschäftigte in den Zuliefererfabriken ausgezahlt worden. Nicht gezahlte Löhne sind laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) ein Indikator für Zwangsarbeit, wie Isabell Ullrich, Koordinatorin der Kampagne für Saubere Kleidung, erläutert. "Wir fordern Adidas auf, ein verbindliches Abkommen über Löhne, Abfindungen und Vereinigungsfreiheit zu unterzeichnen, um sicherzustellen, dass die Beschäftigten in der Lieferkette nie wieder um ihr Geld gebracht werden, das ihnen rechtmäßig zusteht." Als Teil des #PayYourWorkers-Bündnisses fordert die Kampagne für Saubere Kleidung den WM-Hauptsponsor und Ausstatter des deutschen Nationalteams Adidas sowie andere Sportartikelhersteller und Modeunternehmen auf, die Rechte der Menschen in ihrer Lieferkette zu achten und einen existenzsichernden Lohn zu zahlen.
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