Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare, aktuell in New York vor Ort, begrüßt diesen bahnbrechenden politischen Beschluß. "Dieser Vertrag kann die Wende bringen, die die Ozeane dringend brauchen. Er ist ein überfälliger Schritt zum Schutz der Meere, der ihre Widerstandsfähigkeit in der Klimakrise stärkt und auch grenzüberschreitende Verschmutzung verhindern kann." sagt Johannes Müller, Ocean Policy Experte bei OceanCare. Der Hochseevertrag steckt den weltweit ersten einheitlichen Rechtsrahmen für den Schutz der Hohen See. Damit wird das Meeresgebiet bezeichnet, das außerhalb der nationalen Gewässer der Länder liegt. Obwohl die Meere über die Hälfte des Planeten bedecken, ist nur 1 % derzeit unter Schutz. Wird der Vertrag umgesetzt, gelten einheitliche Umweltverträglichkeitsprüfungen für menschliche Aktivitäten auf der Hochsee. Das Abkommen verpflichtet sich zu einer fairen und gerechten Aufteilung der Gewinne aus den genetischen Meeresressourcen, baut die Kapazitäten der Länder zur Umsetzung des Abkommens aus und bietet einen Weg zur Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Vor allem ist der BBNJ-Vertrag ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung des Ziels, bis 2030 mindestens 30% der Land- und Meeresflächen zu schützen. Dies war im Dezember 2022 im Rahmen des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal vereinbart worden. "Dieser Vertrag ist eine historische Chance zum Wohle allen Lebens auf der Erde. Nun ist es zentral, dass die UN-Mitgliedländer - auch Binnenländer wie die Schweiz - ihn so schnell wie möglich ratifizieren, um die Meere zu schützen. Der Zustand der Ozeane ist katastrophal, die Welt kann sich nicht erlauben, hier zu scheitern," schlussfolgert Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare.
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