"Die Tiefseebergbau-Lobby missbraucht die Energiewende, um ihre klima- und umweltschädlichen Pläne zu rechtfertigen," sagt Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker. "Das ist eine Täuschung, der Bedarf für Elektroautos und eine grüne Verkehrs- und Energiewende lässt sich auch ohne Ausbeutung der Tiefsee decken." Tiefseebergbau zerstört ein nahezu unberührtes Ökosystem Die Tiefsee ist nach wie vor wenig erforscht, viele Wissenschafler:innen warnen vor den Folgen ihrer Ausbeutung. Um die Metalle zu gewinnen, saugen Tiefsee-Planierraupen die obersten 10 Zentimeter des Meeresbodens auf, um Manganknollen zu sammeln, aus denen die Rohstoffe an Land gelöst werden. Damit zerstören die Maschinen die oberste Schicht, in oder auf der nahezu alle Bodenlebewesen leben, unter anderem die Krake "Casper", die ihre Eier ausschließlich auf Manganknollen ausbrütet. Wissenschaftler:innen vermuten, dass es Hunderte bis Tausende Jahre dauert, bis sich das Ökosystem von den Eingriffen erholt. Auch Wale werden durch Lärm und Abnahme von Beutetieren gefährdet. "Der Bedarf an Rohstoffen, etwa für Batterien, ist anders zu decken, um nachhaltig zu sein: Durch echtes Recycling und weniger Konsum", sagt Seidensticker.
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