Was genau ist Gentechnik?
Als Gentechnik werden Methoden und Verfahren des Bereichs der Biotechnologie bezeichnet, welche gezielt in das Erbgut eingreifen. Dabei spielen die Kenntnisse der Genetik sowie der Molekularbiologie eine wichtige Rolle. Durch einen solchen Eingriff werden die biochemischen Steuerungsvorgänge verändert. Somit handelt es sich zunächst lediglich um künstlich veränderte DNA von Pflanzen. Doch warum wird Gentechnik so kritisiert? Viele sind der Meinung, die Gentechnik in der Landwirtschaft würde der Umwelt schaden und die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Allerdings ist es nicht die Gentechnik selbst, die schädlich ist - es sind vielmehr die Pestizide, die in einigen Fällen großflächig verwendet werden. In der Kritik steht Gentechnik außerdem deshalb, da viele Unternehmen die Methoden nur nutzen, um Gewinn zu erwirtschaften und nicht etwa, um die Armen zu versorgen. Dennoch gibt es zahlreiche positive Effekte, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen einhergehen. Die Auswirkungen von Gentechnik auf das Klima Während einige immer noch der Meinung sind, Gentechnik sei schlecht für die Umwelt, ist genau das Gegenteil der Fall: Der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Landwirtschaft kann sich sogar positiv auf das Klima auswirken! Wie das? Es ist eine Tatsache, dass die Landwirtschaft um die 25 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen zu verantworten hat. Ein Großteil geht auf die Haltung von Tieren und die Nutzung von Düngemitteln zurück. Doch mehr als ein Drittel entsteht durch den sogenannten Landnutzungswandel. Davon spricht man unter anderem dann, wenn Wälder abgeholzt und Naturflächen in Ackerland umfunktioniert werden. Würden die Erträge durch bessere Technologien wie Gentechnik gesteigert werden, könnte mit den bereits genutzten Flächen mehr produziert werden, sodass der Landnutzungswandel eingedämmt wird. Die Folge wiederum wäre eine Reduktion der Emissionen. Genau hier kommt Gentechnik ins Spiel: Gentechnisch veränderter Mais oder GV-Soja könnten das Klima positiv beeinflussen. Im Moment importiert die EU Mais und Soja hauptsächlich aus Brasilien. Das ist allerdings sehr problematisch: Dort wird nämlich nach und nach der Regenwald abgeholzt, damit neue Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung entstehen können. Der heimische Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf bestehenden Ackerflächen würde die Importmengen reduzieren und damit ein Stück weit den Regenwald schützen. Gentechnisch veränderte Pflanzen in Deutschland Positive Auswirkungen von Gentechnik in der Landwirtschaft hin oder her - in Deutschland ist der Anbau verboten. Statistiken zeigen einen Anstieg von gentechnisch veränderten Pflanzen weltweit. Nur in Deutschland findet man seit 2012 keine mehr. Grund für das Verbot waren zu große Risiken für die Umwelt. Zusammen mit fünf anderen Mitgliedstaaten wurde das Verbot erwirkt. Die Grundlage waren zahlreiche Untersuchungen. So soll sich der Genmais negativ auf das Immunsystem ausgewirkt und Gift abgesondert haben, um resistent gegen Schädlinge zu sein. Die Gentech-Kartoffel hingegen wurde aufgrund einer bloßen Vermutung verboten - es sei zu riskant gewesen, dass diese Pflanze die Böden zerstört. Allerdings gibt es heute zahlreiche Forscher, die sich mit dem Thema befassen und sich klar für Gentechnik in Deutschlands Landwirtschaft aussprechen. Immerhin kann man Methoden verfeinern und verbessern. So werden die Fehler von früher nicht wiederholt, sodass gentechnisch veränderte Pflanzen weder ungesund noch schlecht für die Umwelt sind. Sie stellen eine wahre Chance dar, das Klima positiv zu beeinflussen. Nun muss nur noch die Genehmigung her.
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