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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 22.12.2022
Wasserfilter PAUL hilft Menschen in ukrainischen Kriegsgebieten
DBU unterstützt Hildesheimer Aktion Tschernobyl-Hilfe
Hildesheim. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) 15 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Weitere 6,5 Millionen Geflüchtete sind es innerhalb des Landes. Wer nicht aus den umkämpften Gebieten fliehen konnte, braucht dringend humanitäre Hilfe. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt den Verein Aktion Tschernobyl-Hilfe in Hildesheim mit mehr als 100 tragbaren Wasserrucksäcken namens PAUL, die Oberflächenwasser über einen Filter in sauberes Wasser zum Trinken und Kochen umwandeln.

Wasserrucksäcke dort im Einsatz, wo es am dringendsten nötig ist
Die Abkürzung PAUL steht für "Portable Aqua Unit for Lifesaving" und bezeichnet eine tragbare Wasserfilteranlage, die Menschen mit sauberem Wasser versorgt. Ihre Entwicklung durch Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen von der Universität Kassel wurde fachlich und finanziell von der DBU gefördert. "Die Wasserrucksäcke werden in der Ukraine eingesetzt, wo es am dringendsten nötig ist", sagt Rita Limmroth, Projektleiterin und ehrenamtliche Vorsitzende der Aktion Tschernobyl-Hilfe. Im Frühjahr und Sommer erhielten städtische und ländliche Regionen in ukrainischen Kriegsgebieten 57 Wasserrucksäcke. Jetzt bekommen Ärzte und Rettungskräfte sowie Krankenhäuser und Pflegeheime in den besonders umkämpften Regionen weitere 46 PAUL. Insgesamt hat die DBU bisher 116.600 Euro dafür bereitgestellt. "Uns ist es wichtig, schnell, unkompliziert und effektiv zu helfen", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die Wasserrucksäcke seien leicht zu bedienen und überall gleich einsatzfähig. Zudem könne eine einzelne Filteranlage im Mittel 2.500 Liter Wasser pro Tag von Bakterien und Viren befreien. "Jeder Beitrag, der den Menschen in den besonders vom Kriegsgeschehen betroffenen Regionen der Ukraine beim Überleben hilft, ist wertvoll", so Bonde.

Regen- und Flusswasser fürs Trinken und Kochen filtern
Neben Wasserrucksäcken enthalten die ständigen Hilfstransporte des Vereins palettenweise Tee, Kaffee, Zucker und unzählige Lebensmittelpakete von Schulen und Familien in Deutschland. "Die Mitte Dezember in der Ukraine angekommenen Anlagen sollen in die Städte Cherson und Mykolajiw und deren Regionen gebracht werden", so Limmroth. Dort sei unter anderem die Trinkwasserversorgung zerstört. Limmroth: "Durch die PAUL können die Menschen das Regen- und Flusswasser filtern und dann fürs Trinken und Kochen verwenden." Für den sicheren Transport sorge nach ihren Worten das ukrainische Militär. "Durch einen Minenteppich sind sehr große Gebiete nicht zu erreichen." Das kann nur die Armee mit Erfahrung, Kenntnissen und den Fahrzeugen übernehmen und alle riskieren jeden Tag ihr Leben, so Limmroth. Zudem müssen die Menschen nach ihren Worten "jetzt im Winter gegen Erkältung und Grippe kämpfen. Wenn dann noch verunreinigtes Trinkwasser das Immunsystem belastet, ist das eine zusätzliche Katastrophe."

Sauberes Wasser auch zur Wundversorgung
"Gleichzeitig richten wir ein Reha-Zentrum mit Betten und Geräten ein", so die Vereinsvorsitzende. "In den Krankenhäusern der zerstörten Gegenden herrscht große Not." Inzwischen werde vieles durch die Bomben vernichtet. Limmroth: "Die Verwundungen durch die Minen und Angriffe sind furchtbar. Wir schicken deshalb spezielle medizinische Versorgung." Es ginge aber auch um sauberes Wasser. "Nicht nur zum Trinken, sondern auch für die Wundversorgung von Patientinnen und Patienten", sagt Limmroth. Zusammen mit dem Verein planen die leitenden Ärzte und die Militärführung der Ukraine die Verteilung der Wasserrucksäcke besonders für bestimmte Gegenden in der Ostukraine, wo "wegen der andauernden Kriegszustände Infektions-Krankheiten wie Cholera ausbrechen könnten", sagt Limmroth. Informationen zur Aktion Tschernobyl-Hilfe im Internet: www.aktion-tschernobyl-hilfe.de/

DBU förderte Entwicklung und erste Praxisversuche
Das Wasseraufbereitungssystem PAUL ist ein Wasserfilter für die schnelle Versorgung mit trinkbarem Wasser vor allem in Katastrophengebieten. "Das Gerät filtert Krankheitserreger aus dem Wasser, macht es trinkbar und bietet einen wirksamen Schutz gegen Cholera, Typhus und weitere Infektionskrankheiten", sagt Prof. Frechen, Erfinder von PAUL und Geschäftsführer der Firma "The WaterBackpack Company" in Kassel. Frechen: "PAUL benötigt weder Strom noch Chemikalien und kann mit nur 23 Kilogramm als Rucksack in abgelegene Gebiete transportiert werden." Montiert werde PAUL in der Kasseler Behindertenwerkstatt. Die DBU förderte die Entwicklung und die ersten Praxisversuche zwischen 2005 und 2014 fachlich und finanziell mit rund 551.000 Euro. Mehr als 4.000 PAUL seien mittlerweile weltweit im Einsatz. Weitere Informationen unter www.waterbackpack.org.

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