Blühende Pflanzen statt Aluminiumoptik Die Besonderheit des Systems: Bei "Noiseguard green" kann die Anliegerseite der Lärmschutzwand mit Kletterpflanzen belegt werden. "Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Deutsche Bahn kann bei ihren Lärmschutzprojekten besonders ökologisch und klimaschützend arbeiten. Denn es entstehen direkt an den Bahnstrecken neue Lebensräume für Pflanzen und zum Beispiel Insekten. Und die Anwohner schauen nicht mehr auf ein öde Aluminiumwand, sondern auf blühende Kletterpflanzen. So bekommen sie trotz der Nähe zur Bahnstrecke ein Stück mehr Lebensqualität", erklärt Knief. Das sehen offenbar auch Projektverantwortliche der Deutschen Bahn so, denn laut Knief ist das Interesse dort sehr groß. "Wir haben mehrere Projekte in der Pipeline, bei denen unsere Ansprechpartner nur darauf warten, dass Noiseguard endlich eingesetzt werden kann. Um so wichtiger ist die baldige Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt. Diese wurde uns bereits im Juli 2021 in Aussicht gestellt", so Knief. Mit der Entwicklung der ersten Klima-Lärmschutzwand für das Bahnwesen scheinen Rau und FEAL voll im Trend zu liegen. In ganz Deutschland suchen die Kommunen nach grünen Lösungen für ihre Bürgerinnen und Bürger. Erst im Sommer berichtete die Frankfurter Rundschau rund um das Lärmschutzprojekt an der Bahnstrecke von Frankfurt nach Bad Vilbel auf einer Länge von 19 km. Wie die Tageszeitung schreibt, wollten mehrere Ortsbeiräte von den Verantwortlichen wissen, ob es begrünbare Lösungen gibt. Die Noiseguard green ist nicht die einzige Neuentwicklung, die bei Henning Knief und seinem Team unter dem Nachhaltigkeitsansatz steht. Erst vor kurzem haben die Experten für ökologischen Lärmschutz mit "Canwool", ein Lärmschutzsystem entwickelt, bei dem der Absorber nicht mehr aus Mineralwolle, sondern aus natürlichen Hanffasern besteht, also aus einem nachwachsenden und recycelbaren Rohstoff.
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