Unterstützen soll hierbei das sogenannte Nudging, wörtlich übersetzt "Anstoßen" oder "Anschubsen". Der Ansatz basiert auf einem Konzept aus der Verhaltensforschung und soll dabei helfen, eine Entscheidung in eine bestimmte Richtung zu lenken und ein bestimmtes Verhalten zu fördern. Im Falle des Green Nudgings, mit dem sich Uebernickel und Beermann beschäftigen, geht es um die Förderung von nachhaltigerem Verhalten. Gerade erst wurde ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls auf der weltweit größten Management Konferenz in Seattle mit einem Best Paper Award ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt mit der LEG Immobiliengesellschaft und mit rund 430 Haushalten. "In unseren Experimenten starten wir immer beim 'User', hier dem Mieter. Also der Person, die den Nudge erfährt", erklärt Beermann den Prozess und ihr Vorgehen. "Es soll nicht aufoktroyiert werden, sondern wir wollen von vornherein im Interesse der 'User' designen. Also haben wir zunächst mit vielen Mieter:innen gesprochen, die uns von ihren Heizgewohnheiten erzählt haben." Mit einem besseren Verständnis für die Motivationen der Mieter:innen designten sie dann Poster, die das Heizverhalten positiv beeinflussen sollten. Ein Poster mit dem Aufdruck "Verheiz dein Geld nicht", das den finanziellen Motivator in den Vordergrund stellte, konnte beispielsweise den Energieverbrauch der Bewohner:innen so im Durchschnitt um 9% senken. In der weiteren Forschung beschäftigt sich Beermann mit der Übertragung des Nudgings in den digitalen Raum. Fundiertes Wissen über die digitale Welt, anschaulich und verständlich erklärt - das bietet der Wissenspodcast "Neuland" mit Experten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) unter: podcast.hpi.de , bei iTunes und Spotify. Einmal im Monat sprechen sie bei Neuland über aktuelle und gesellschaftlich relevante Digitalthemen, ihre Forschungsarbeit und über Chancen und Herausforderungen digitaler Trends und Entwicklungen.
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