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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 01.11.2022
COP27 - Gastgeberland Ägypten betreibt intensive Öl- und Gassuche im Meer
Erhöhtes Risiko schwerer, irreparabler Schäden durch Ölverschmutzung
Das 1,5°C-Ziel kann nur noch erreicht werden, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen massiv zurückgefahren wird. Das machte der IPCC-Bericht 2021 erneut klar. In der Mittelmeerregion ist die 1,5-Grad-Marke aber bereits überschritten. Fossile Brennstoffe sind hauptverantwortlich für die Klimakrise und gehören zu den wichtigen Stellschrauben, um die Ziele des Pariser Abkommen von 2015 global zu erreichen. Trotzdem gewähren viele Staaten inner- und außerhalb der EU neue Lizenzen für die Suche nach Öl- und Gasreserven im Meer. Allen voran das Land, das im November die Klimakonferenz ausrichtet: Ägypten.

Öl- und Gasförderung ist unvereinbar mit Zielen des Pariser Abkommens
Mehr als 75 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und fast 90 % aller CO2-Emissionen stammen aus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Trotzdem plant die Öl- und Gasindustrie, bis 2030 etwa 50 % mehr fossile Brennstoffe zu fördern, als es mit dem 2°C-Pfad vereinbar wäre und 120 % mehr, als es der 1,5°C-Pfad nahelegt.

Ägyptens Rolle als regionaler Umschlagplatz für Gas und Energie
Kairo hat Pläne, das Land als regionalen Knotenpunkt für Erdgas zu etablieren. Sämtliches Gas aus dem östlichen Mittelmeer soll in Ägypten zwischenstationiert, dort in LNG umgewandelt und verschifft werden. In den Jahren 2021 und 2022 vergab Ägypten mehrere Offshore-Lizenzen, sowie auch in der Region des Nildeltas.

"Die fortgesetzte Suche nach Öl und Gas inmitten der Klima- und Umweltkrise spielt nicht nur der Ölindustrie in die Hände. Sie steht auch in krassem Widerspruch zu den Bemühungen um eine Energiewende und zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens, das all diese Länder unterzeichnet haben," sagt Carlos Bravo, Ocean Policy Expert.

Auch Algerien, Bulgarien, Griechenland, Israel, Libanon, Montenegro, Rumänien, die Türkei, Zypern und weitere Länder verfolgen zahlreiche Projekte zur Exploration und Förderung von Öl und Gas im Mittelmeer, im Schwarzen Meer und im Roten Meer in unterschiedlichen Stadien. Ein Drittel der weltweiten Erdgasvorkommen wird unter dem östlichen Mittelmeer vermutet. Im Roten Meer befinden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Öl- und Gasvorkommen.

Etikettenschwindel? Flüssigerdgas ist klimaschädlicher als flüssige fossile Brennstoffe
Die Öl- und Gasindustrie stellt LNG als Brückenkraftstoff zur Dekarbonisierung dar; er sei weniger klimaschädlich als herkömmliche fossile Brennstoffe. Dies ist ein Irrtum, denn hier werden nur die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von LNG betrachtet. Erdgas besteht größtenteils aus Methanmolekülen (CH4). Methan selbst ist ein Treibhausgas, das über 20 Jahre hinweg mehr als 80-mal so stark wirkt wie CO2.

"Die Mittelmeerregion ist einer der Klimakrisen-Hotspots der Welt. Die unter dem Vorwand der Energiekrise ad hoc vergebenen Lizenzen für die weitere Suche nach Öl und Gas im Meer würden erst in mehr als 5 Jahren zum ersten geförderten Tropfen führen und sind somit ein Missbrauch der Situation. Jeder jetzt in die Öl- und Gassuche investierte Cent ist vergeudet und fehlt bei der Krisenbewältigung und der Energiewende," sagt Nicolas Entrup, Leiter Internationale Zusammenarbeit, OceanCare.

Dekarbonisierung - Klares Bekenntnis zum Ausstieg aus Erdgas ist dringend notwendig
Der Klimagipfel ist auch der Moment für die Mitgliedsländer der Barcelona-Konvention - die Mittelmeeranrainerstaaten -, sich zu kurz-, mittel- und langfristigen, messbaren Dekarbonisierungszielen zu verpflichten, insbesondere nachdem in der Region die 1,5° Erwärmung bereits überschritten sind.

"Wir befürchten, dass die COP27 von den Öl- und Gaskonzernen missbraucht wird, um Erdgas - nichts anderes als ein fossiler Brennstoff mit hohem Klimapotential - fälschlich als Brückenkraftstoff für die Energiewende durchzusetzen. Das widerspricht jedoch den Empfehlungen des IPCC. Es wird das ohnehin schon bedrohliche Problem des Unterwasserlärms noch verschärfen und die marine Tierwelt und die Fischerei stark schädigen," so Nicolas Entrup, Leiter Internationale Zusammenarbeit, OceanCare.

OceanCare fordert die auf der COP27 versammelten Länder zu folgenden Beschlüssen auf:
  • sofortiges Verbot aller neuen Aktivitäten zur Exploration fossiler Brennstoffe in ihrem gesamten Hoheitsgebiet
  • schrittweise Aufhebung aller Konzessionen für die Ausbeutung von Lagerstätten fossiler Brennstoffe auf ihrem Territorium, spätestens bis zum 1.1.2035
  • Verabschiedung einer globalen für alle Beteiligten verbindlichen Erklärung, kurz-, mittel- und langfristige, messbare Dekarbonisierungsziele für ihre Region festzulegen und umzusetzen - im Hinblick auf das Ziel, den globalen Temperaturanstieg regional auf 1,5 °C bis spätestens 2050 zu begrenzen und das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen.

Hintergrund
Dekarbonisierung OceanCare macht sich seit Jahren stark für ein Verbot der Öl- und Gassuche, u.a. im Mittelmeer. Mit Erfolg: Seit 2017 verbietet Frankreich als erstes EU-Land per Gesetz jede neue Erdölexploration und untersagt die Förderung fossiler Brennstoffe ab 2040. Spanien und Dänemark zogen mit Verboten und Ausstiegsplänen nach, auch Portugal untersagte neue Erkundungsarbeiten von Öl-und Gasvorkommen. Doch leider gibt es keinen EU-weiten, gemeinschaftlichen Ansatz. Manche EU-Länder vergeben weiterhin Explorationslizenzen und verlängern Förderungsbewilligungen, andere begrenzen nur schrittweise oder verhängen temporäre Begrenzungen. Und im östlichen Mittelmeer streiten die Türkei, Griechenland und Zypern erbittert um die Erschließung von Bodenschätzen.

Die Ausbeutung fossiler Kohlenwasserstoffe ist in all ihren Phasen (Bohrung, Förderung, Transport, Raffination usw.) eine häufige Ursache für große Ölunfälle. Dies zeigen die jüngsten Fälle von Meeres- und Küstenverschmutzung in Israel und Libanon sowie Syrien. Solche Unfälle schädigen die Meeresökosysteme und die damit verbundene biologische Vielfalt zum Teil schwer. Bereits jetzt sind viele Meerestierarten massiven Bedrohungen durch Schiffslärm, Zusammenstöße mit Schiffen, Überfischung, Plastikmüll und den Klimawandel ausgesetzt.

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