Beim Parlamentarischen Abend erklärte Thomas Schröder, Vize-Präsident des DNR und Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: "Fast die Hälfte aller Deutschen hält mindestens ein Tier. Domestizierte Tiere wie Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere. Aber auch Millionen von Wildtieren finden sich in deutschen Wohnzimmern, darunter Servale, Affen, Papageien, Korallenfische, Schildkröten, Klapperschlangen, Warane und Vogelspinnen. Dieser Trend birgt erhebliches Leid für die Tiere und ist auch mit hohen Risiken für die Menschen verbunden". Deutschland ist weltweit einer der größten Absatzmärkte und Umschlagplätze für exotische Tiere. Jährlich werden Hunderttausende Wildtiere für die private Haltung zum Verkauf angeboten, viele davon stammen aus der freien Wildbahn. Erhebliche Tier- und Artenschutzprobleme sind an der Tagesordnung. Fang und Transport sind eine Tortur für die Tiere, mit teils hohen Sterblichkeitsraten. Online-Plattformen und Tierbörsen dienen als Hauptvertriebswege, denn hier können potenzielle Käufer*innen spontan, ohne Vorkenntnisse zu den Haltungsbedingungen und teils zu niedrigen Preisen nahezu alles kaufen. "Aufklärung, Beratung oder Kontrollen finden in der Regel nicht statt. Immer wieder werden Tiere ausgesetzt, abgegeben oder beschlagnahmt, darunter auch gefährliche oder kranke Tiere. Tierheime und Auffangstationen schlagen bereits seit Jahren Alarm, werden jedoch von der Politik nicht gehört", berichtete Florian Eiserlo von der Wildtierstation TIERART von VIER PFOTEN. "Trotz all dieser Probleme sind der Handel mit und die Privathaltung von Heimtieren in Deutschland bisher völlig unzureichend reguliert. Obwohl Deutschland sowohl dem Vorsorgeprinzip der EU als auch seinem Staatziel Tierschutz verpflichtet ist, fehlt es bisher an präventiven Maßnahmen, die den Risiken für Tier und Mensch entgegenwirken würden. Deutschland muss seiner Verantwortung gerecht werden und dringend handeln", betonte Katharina Lameter von Pro Wildlife. "Eine Positivliste für Heimtiere stellt hierbei das adäquate und notwendige Mittel dar." Hintergrundinfos:
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