Volle Innenstädte Gerade die großen Städte wie Köln, Berlin, München und Hamburg haben schon jetzt mit überfüllten Straßen und Staus in den Innenstädten zu kämpfen. Daraus resultiert eine sehr große Belastung mit Feinstaub, Abgasen und natürlich auch Lärm. Nicht ohne Grund starten manche Städte auf internationaler Ebene mit dem Konzept der autofreien Innenstadt. Wien und Paris sind dafür gute Beispiele. Während Wien an einem dauerhaften Konzept arbeitet, hat Paris schon jetzt mindestens einen autofreien Tag im Jahr eingeführt und Autos auf einer Seite des Seine-Ufers komplett verbannt. Insgesamt möchte man den Fußgängern und Radfahrern so wieder mehr Platz einräumen und die Lebensqualität in den Städten erhöhen. Bedeutung für Lieferdienste Sind die Innenstädte voll und es geht verkehrstechnisch weder vorwärts noch rückwärts, können auch die Lieferdienste ihre Waren nicht zum Kunden bringen. Es drohen Verspätungen, Pakete werden zu einer Filiale umgeleitet und Kunden haben in der Regel ein Negativerlebnis. Durch die Stärkung des E-Commerce Bereichs steigen die Zahlen der ausgelieferten Pakete ebenso. Als Resultat müssen zahlenmäßig mehr Lieferwagen in den Städten unterwegs sein, was die Situation noch weiter anspannt. Es droht also ein Teufelskreis. Neue Konzepte und Innovationen müssen her, um die Städte attraktiv und sauber zu halten, gleichzeitig aber die Kunden mit ihren Produkten versorgen zu können. Bei den neuen Konzepten hat vor allem die Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert und beeinflusst alle Innovationen. Urban Consolidation Center In den Innenstädten tummelt sich eine Vielzahl von Logistikunternehmen, die auf der letzten Meile tätig sind. Das kann der Paketdienst sein, der Essens- oder aber auch der Getränkelieferant, der uns mit alltäglichen Dingen versorgt. In Urban Consolidation Centern in der Stadt oder deren direkten Umgebung sollen diese Lieferdienste gebündelt werden und fortan gemeinsam ausliefern. Das soll verhindern, dass ein Kunde oder ein Haushalt am Tag von mehreren Lieferdiensten besucht wird, was letztendlich die Menge der Transportfahrzeuge auf der Straße senken soll. An oberster Stelle beim Einsatz von UCC ist die Optimierung der Lieferwege, was dann auch Schadstoffe und Lärmbelastung verhindert. Nachhaltige Transportmittel Gerade für die Logistikbranche ist Nachhaltigkeit eine der wichtigsten Säulen. So werden in der Lagerlogistik nicht nur gebrauchte Palettenregale eingesetzt und damit Abfall vermindert, gerade auch der Einsatz von E-Mobility wird immer wichtiger. Elektrisch betriebene Kleintransporter und E-Bikes gehören schon jetzt zum Stadtbild. Bei den innerstädtischen Routen ist es sinnvoll, auf den wesentlich günstigeren Kraftstoff Strom zurückzugreifen. Gerade in den Zeiten, in denen der Diesel auf über 2,00 € pro Liter klettert. Gleichzeitig werden in den Innenstädten vermehrt Flächen getestet, die speziell für Lieferwagen ausgewiesen werden, um Parkmöglichkeiten anzubieten und es ihnen auf diese Weise zu ermöglichen, schneller auszuliefern. Pick-Up-Stationen Die DHL-Packstation steht jetzt schon markant an hoch frequentierten Orten. Der Aufbau von Pick-Up-Stationen, in denen Lieferdienste ihre Waren zum Abholen deponieren können, hat breite Vorteile. Der Kunde muss zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause sein und kann sich darauf verlassen, das Paket nach Feierabend in der entsprechenden Filiale abzuholen. Das Logistikunternehmen liefert mit einer Tour eine große Anzahl an Paketen in das Ladenlokal. Gerade diese Pick-Up-Stationen können die Innenstädte massiv entlasten. Kunden müssen diese aber auch nutzen und unter Umständen müssen dafür Anreize geschaffen werden. Am Ende ist jedes wegfallende Transportmittel auf der letzten Meile ein Gewinn für die Lebensqualität in den Städten. Micro Hubs Ein weiteres neues Modell wird durch die Micro Hubs abgedeckt. Das sind kleine Einheiten von 50 bis 250 m², die einmal von einem großen Lieferfahrzeug versorgt werden. Die Auslieferung auf der letzten Meile erfolgt dann nachhaltig und grün, entweder zu Fuß, mit kleinen Elektrofahrzeugen oder dem Lastenrad. Es handelt sich also um eine Kombination aus Pick-Up-Stationen und nachhaltiger Auslieferung auf der letzten Meile und entlastet die Innenstädte gleichermaßen. Der kleine Verbrauch der Fläche ermöglicht es, aus den Micro Hubs ein dichtes Netzwerk zu schaffen, mit dem gerade dicht besiedelte Innenstädte komplett versorgt werden können. Die Nachhaltigkeit wird auf der letzten Meile, genauso wie in allen anderen Bereichen der Logistik, immer wichtiger. Kunden geben auch an, dass sie für nachhaltige Konzepte bereit sind, mehr Geld zu zahlen. Auch in der Verpackungsindustrie wird über nachhaltige Produkte nachgedacht. Am Ende geht es vor allem auch darum, enge Innenstädte zu entlasten und weniger Schadstoffe auszustoßen.
Artikel drucken Fenster schließen |