Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BN, kritisiert: "Praktisch handelt es sich an der A8 um eine völlige Neutrassierung, da neben der bestehenden Autobahn eine neue, etwa gleich breite Straße gebaut werden soll. Hinzu kommen Streckenbegradigungen sowie massive Geländeaufschüttungen und -abtragungen, die auf Grund der topografischen Lage im Voralpenraum notwendig sind. Somit wären auch weiter entfernte Grundstücke, insbesondere landwirtschaftliche Flächen, unweigerlich betroffen und wertvoller Grund und Boden würde für immer zerstört." Insgesamt soll für den Ausbau der A8 212 Hektar Fläche dauerhaft in Anspruch genommen werden. "Die Planungsabschnitte zwischen Rosenheim-Achenmühle - Bernauer Berg sind am weitesten fortgeschritten. Allein für diese Abschnitte sollen 57,42 Hektar landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche geopfert werden. Dadurch ist die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe bedroht", so Rainer Auer, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Rosenheim. Die geplanten Kosten lagen für den Abschnitt Inntal bis zur Bundesgrenze bei 1,2 Milliarden Euro. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis lag bei kleiner Eins und war damit unwirtschaftlich. In Folge dessen wird nur noch der gesamte Abschnitt zwischen München und Bundesgrenze betrachtet. Dieses Geld wird dringend für Sanierungsmaßnahmen und den Umbau für einen attraktiven ÖPNV gebraucht. "Als BN fordern wir alternativ die Ausbauvariante 4+2, diese hätte erheblich geringere Eingriffe in Natur und Landschaft und eine geringere Klimawirkung zur Folge und würde eine ausreichende Verbesserung der Verkehrsqualität im Vergleich zum jetzigen Zustand der A8 bewirken", führt Peter Kasperczyk, aus der BN-Kreisgruppe Rosenheim, weiter aus. Zusammen mit dem Bundesverband BUND fordert der BN Bundesverkehrsminister Volker Wissing zu einem Straßenbaumoratorium und einer Überprüfung der Projekte im Bundesverkehrswegeplan nach Klima- und Naturschutzaspekten auf. Außerdem fordert der BUND ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen. Hinweis:
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