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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 12.05.2022
Internationaler Tag der Familie am 15. Mai
Weltzukunftsrat veröffentlicht ein Handbuch zur Stärkung von Kinderschutzsystemen mit politischen Handlungsempfehlungen
Das One-Stop Center Modell - Ein Instrument, dass von Gewalt betroffenen Kindern ganzheitliche fachübergreifende Hilfe an einem Ort anbietet

Jedes Kind sollte gewaltfrei aufwachsen können. Die Realität ist jedoch, dass Kinder auf der ganzen Welt von Gewalt betroffen sind. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, zunehmende Migration und kriegerischen Auseinandersetzungen verstärken diesen Trend. Anlässlich des Internationalen Tag der Familie stellt der Weltzukunftsrat heute sein neues politisches Handbuch vor, das zur Stärkung von Kinderschutzsystemen mit der Einrichtung von One-Stop Centern (OSC) beitragen möchte. In der Broschüre werden diese ganzheitlichen Kinderschutzzentren vorgestellt und wie sie in verschiedenen Ländern umgesetzt werden. Es werden Erfahrungswerte diskutiert, die Stärken und Schwächen erörtert sowie die wichtigsten gewonnen Erkenntnisse dargestellt, um politischen Entscheidungsträger:innen und anderen Interessensvertreter:innen Mindestanforderungen an die Hand zu geben, um OSCs im Bereich des Kinderschutzes voranzutreiben.

Das OSC-Modell ist eine kosteneffiziente und leicht umzusetzende Antwort von Ländern und Gemeinden auf die zunehmenden Fälle von Gewalt gegen Kinder. Als multidisziplinärer, sektor- und behördenübergreifender Ansatz bieten die Zentren an einem Ort medizinische, psychosoziale und juristische Betreuung, um auf Fälle von Kindesmissbrauch, Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung umfassend zu reagieren.

"Gewalt gegen Kinder ist nie zu rechtfertigen. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes fordert die Vertragsstaaten auf, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen, dass jedes Kind vor allen Formen der Gewalt und des Missbrauchs geschützt ist. In den letzten Jahrzehnten sind einige One-Stop Center entstanden, die die isolierten Bereiche der bestehenden Institutionen zusammenführen, um kindlichen Opfern von Gewalt eine umfassende Hilfe anzubieten. Somit sind diese Zentren ein grundlegendes Instrument, das zur Stärkung der nationalen Kinderschutzsysteme beigetragen hat", sagt Professor Benyam Dawit Mesmur, derzeitiges Mitglied und ehemaliger Vorsitzender des Ausschusses der Vereinten Nationen für die Rechte des Kindes und ehemaliger Vorsitzender des afrikanischen Expertenausschusses für die Rechte und das Wohlergehen des Kindes.

Ein Beispiel für ein Land, in dem dieses Modell bereits erfolgreich umgesetzt wird, ist die ostafrikanische halbautonome Inselgruppe Sansibar. Inspiriert von ihrem Nachbarland Sambia wurden im Rahmen der Überarbeitung des Kindergesetzes von 2011 mit einhergehender Stärkung des Kinderschutzsystems wurden auch die One-Stop Center eingeführt. Sansibars vorbildliches Kinderschutzgesetztes wurde 2015 mit dem Future Policy Gold Award des Weltzukunftsrats ausgezeichnet. Es ist ein Beispiel dafür, wie politische Entscheidungsträger:innen und Interessenvertreter:innen zusammenarbeiten, um sich für ein geschütztes Aufwachsen der Kinder in ihren Ländern und Regionen einzusetzen.

Das Ziel dieses Handbuchs ist es, die Erfahrung aus den einzelnen Ländern zu beleuchten, um die besten Ansätze und die daraus gezogenen Erkenntnisse zu bewerten und einige Schlüsselanforderung abzuleiten, um politische Entscheidungsträger:innen zur Umsetzung ähnlicher Konzepte zu inspirieren und so die Gewalt gegen Kinder weiter zu bekämpfen.

Die Autorinnen empfehlen fünfzehn kritische Minimalstandards für die Implementierung und den Einsatz von OSCs, unter anderem:
  1. Bei der Umsetzung und der Arbeit in OSCs müssen die Staaten alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, die die Rechte der Kinder wahren und respektieren.
  2. Staaten sollten ein Protokoll über Mindeststandards verabschieden, die für die sektor- und behördenübergreifende Versorgung in OSCs erforderlich sind.
  3. Staaten müssen sicherstellen, dass sich die OSCs an alle Kinder wenden, die unterschiedliche Formen von Gewalt überlebt haben, unabhängig von ihrer Herkunft. Außerdem sollte zusätzlich Hilfe für Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen angeboten werden.
  4. Um eine Retraumatisierung zu verringern, ist es von grundlegender Bedeutung, dass OSCs einen Ort bieten, an dem sich die Kinder sicher und geborgen fühlen.
  5. Prävention bleibt jedoch der beste Schutz, daher muss die Arbeit hier intensiviert werden.
Ein wesentliches Problem besteht darin, dass die verschiedenen Hilfsangebote für Betroffene von Gewalt oft über eine große Entfernung verteilt sind und die Mitarbeiter:innen nicht immer im kinderfreundlichen Umgang geschult sind. So befindest sich beispielsweise die Polizeistation, um den Fall aufzunehmen, an einem Ort, die dringend benötigte medizinische Hilfe jedoch Kilometer entfernt. Das bedeutet für das betroffene Kind, das erlebte Trauma wiederholt zu erleben und somit kann sich auch die Hemmschwelle erhöhen, den Fall offenzulegen. Die One-Stop Centren bieten hier eine einfach umzusetzende Lösung, indem sie umfassende psychologische, medizinische und juristische Hilfe unter einem Dach anbieten", sagt Samia Kassid, Senior Programmmanagerin Rechte von Kindern und Jugendlichen, World Future Council und Co-Autorin des Handbuchs.

"Wir hoffen, dass die in diesem Handbuch gesammelten Erkenntnisse aus der ganzen Welt genutzt werden können, um unsere gemeinsamen Anstrengungen zur Stärkung von Kinderschutzsystemen zu verbessern. Es ist dringend notwendig, die Gewalt gegen Kinder zu beenden - das ist ein grundlegendes Menschenrecht. Die Regierungen müssen den Rechten der Kinder Vorrang einräumen und ausreichende Mittel für Kinderschutzzentren bereitstellen", sagt Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende des Weltzukunftsrats.

Das gesamte Handbuch kann hier gelesen und runtergeladen werden

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