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Rubrik:Haus & Garten    Datum: 29.03.2022
Ökotipp: Pflanzen richtig säen und pestizidfrei kaufen
Der BUND hat 2021 Zierpflanzen auf Pestizidrückstände getestet. Fazit: Fast die Hälfte der 35 Proben enthielten hoch bienengefährliche Pestizide.
Bald ist Frühling und damit Pflanzzeit im Garten und auf dem Balkon. Schon jetzt kann mit dem Vorziehen von Jungpflanzen begonnen werden. Worauf sollte man dabei achten?

"Am Anfang steht ein guter Plan", erklärt Corinna Hölzel, Pestizidexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Schon im Winter können die Beete und Gartenflächen durchdacht werden. Erkenntnisse zu Mischkulturen und Fruchtfolgen sollten erworben und vertieft werden. Hölzel weiter: "Besonders wertvoll sind Infos über gute und schlechte Nachbarschaften von Kulturpflanzen sowie über Pflanzen, die zu erwartende Schadinsekten vertreiben können oder die bei Schnecken unbeliebt sind. Gut ist es, wenn noch Platz für blühende Pflanzen gefunden wird, die attraktiv für Insekten wie Wildbienen oder Schmetterlinge sind." Wenn danach klar ist, welche Kultur- und Blühpflanzen im neuen Gartenjahr wachsen sollen, müsse über deren Herkunft nachgedacht werden.

Pflanzensamen sind nicht gleich Pflanzensamen, weiß die BUND-Vertreterin: "Pflanzensamen werden praktisch fast überall angeboten. Die Unterschiede sind jedoch enorm. Zu empfehlen sind in jedem Fall samenfeste Sorten. Denn von diesen Pflanzen kann aus der Frucht wieder Saatgut für das nächste Jahr gewonnen werden. So kann man sich seine Lieblingssorten selber vermehren." Wenn 'F1' auf dem Samentütchen steht, handelt es sich um Hybridsorten, die durch Kreuzung zweier unterschiedlicher Sorten entstehen. Dieses Saatgut kann von Gärtner*innen nicht selber vermehrt werden und ist in erster Linie lohnend für die Saatgutkonzerne. BUND-Tipp: Beim Saatgutkauf sollte also auf die Kriterien samenfest, alte Sorten, Regionalität und die Siegel der Bio-Anbauverbände wie demeter oder Bioland geachtet werden.

Mit der Auswahl des Saatguts kann ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung von alten Sorten geleistet werden. "Denken wir an die Tomate, so findet man in einem Supermarkt vielleicht 5 verschiedene Tomatensorten", so Hölzel. "Weltweit gibt es jedoch weit mehr als 1.000 Tomatensorten. Werden diese Sorten nicht gehandelt, können sie auch nicht angebaut werden und irgendwann verschwinden sie und der Genpool wird reduziert." Seien es Tomaten, Ringelblumen oder Mangold: Die Samenkörnchen kommen dann in ein Aussaatgefäß mit Erde, die gleichmäßig feucht gehalten werden sollte. Achtung, verwenden Sie keine torfhaltige Erde! "Torfabbau zerstört Moore und damit wertvolle Lebensräume", erläutert die BUND-Vertreterin. "Der im Torf gespeicherte Kohlenstoff gelangt als CO2 in die Luft und heizt so den Klimawandel an."

Als Aussaattöpfe sind Naturmaterialien zu bevorzugen. Eierkartons oder Klopapierrollen sind perfekt, weil sie im Haushalt vorhanden sind und gleich mit dem Keimling in den nächst größeren Topf gesetzt werden können. Der Karton wird durch Bodenorganismen zu Humus zersetzt. Hölzel: "Vor dem Kauf von Plastikgefäßen rät der BUND ab. Plastik wird aus Erdöl hergestellt und ein Großteil des Plastikmülls wird nicht fachgerecht recycelt. Stattdessen sind Pflanztöpfe oder Gefäße aus Ton oder Keramik zu bevorzugen. Sind jedoch ohnehin Plastikbecher - alte Blumentöpfe oder Joghurtbecher - im Haushalt vorhanden, können diese natürlich auch als Anzuchtgefäß eine weitere Nutzung erleben."

Da Platz auf Fensterbänken und auch Zeit bei den meisten dann doch knapp sind, kaufen viele Gärtner*innen auch Pflanzen in Gärtnereien und Gartencentern, auf Wochenmärkten oder in Baumärkten. Hier sind die Informationen über die Herkunft und Produktionsbedingungen der Pflanzen jedoch sehr begrenzt. "In Baumärkten werden viele insektenfreundliche Pflanzen angeboten, die in Ländern des globalen Südens vorgezogen sind", kritisiert Corinna Hölzel. "Oft hergestellt unter katastrophalen Arbeitsbedingungen für die Arbeiter*innen und unter Einsatz von gefährlichen Pestiziden." Der BUND hat 2021 Zierpflanzen auf Pestizidrückstände getestet. Fazit: Fast die Hälfte der 35 Proben enthielten hoch bienengefährliche Pestizide. 40 Prozent der Proben wiesen Rückstände auf, die in der EU keine Zulassung mehr haben und in über 80 Prozent wurden Pestizide gefunden, die besonders gefährlich für die menschliche Gesundheit sind. "Vermeiden sie pestizidbelastete Pflanzen und kaufen Sie Jungpflanzen mit dem Bio-Siegel. Kaufen Sie in und von regionalen Gärtnereien", so Hölzel abschließend. "So gestalten Sie nicht nur den eigenen Garten abwechslungsreich und bunt, sondern retten auch unsere Artenvielfalt und schützen Wasser, Böden und Luft vor Verunreinigungen."

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