"Schluß mit der Plastikverschmutzung: Auf dem Weg zu einem rechtlich bindenden Abkommen" ist der Titel des weitreichenden Beschlusses, den die Staatengemeinschaft in den vergangenen 10 Tagen in Nairobi ausgehandelt hat. Die Etablierung eines Internationalen Verhandlungsausschusses mit einem ambitionierten Mandat ist der Grundstein auf dem Weg zu einem weltweiten Plastikabkommen. Der endgültige Vertrag soll den gesamten Zyklus der Gewinnung der Rohstoffe - Öl- und Gas für die Herstellung von Neuplastik, die Plastikproduktion, Nutzung und Entsorgung regeln - rechtlich verankert und den Menschenrechten verpflichtet. Die UNO-Umweltversammlung hat das Mandat in ihrer abschließenden Plenarsitzung am 2. März endgültig angenommen. "Mit dem UNEA-Beschluß haben wir einen Meilenstein erreicht. Wir sind auf dem besten Weg zu einem globalen Plastikabkommen. Auf diesen Meilenstein haben wir seit Jahren hingearbeitet," sagt Fabienne McLellan, OceanCare Geschäftsführerin und Leiterin des Plastikprogramms. "Die Staatengemeinschaft gibt mit diesem umfassenden Mandat den Startschuß zu einem international verbindlichen Vertrag. Er wird der Plastikverschmutzung ein Ende setzen und das Problem an der Wurzel anpacken." Inger Andersen, Direktorin des UNO-Umweltprogramms (UNEP) sieht das künftige Plastikabkommen als den wichtigsten multilateralen Pakt seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Bislang gibt es kein verbindliches Regelwerk, das Plastik in seiner Bandbreite abdeckt. Dabei ist Plastik während seines gesamten Lebenszyklus schädlich: von der Gewinnung des Rohmaterials, zur Produktion bis zum Abfallmanagement. Hauptziel des internationalen, völkerrechtlich verankerten Plastikabkommens im Rahmen der UNEA ist, die Ursachen und Haupttreiber der Plastikverschmutzung anzugehen - und zwar bereits an der Quelle, der Produktion. "Der heutige Beschluß ist die Basis für die Architektur des künftigen Plastikabkommens. Es erlaubt uns, die Plastikindustrie in die Pflicht zu nehmen und die galoppierende Produktion von Neuplastik zu regulieren," so McLellan. Und: es wird auch von der Plastikindustrie unterstützt, die sich durch die Regulierung gleiche Wettbewerbsbedingungen verspricht. "Der mündlich geäußerten Unterstützung dieser Tage müssen dann natürlich Taten folgen. Insbesondere wenn es um heikle Punkte geht, wie die Produktion von Neuplastik zu regulieren, erwarten wir eine steife Brise bei den Verhandlungen", so McLellan. Für OceanCare vertrat sie innerhalb der NGO-Koalition Break Free From Plastic folgende Positionen auf der UNEA-Konferenz:
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