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Umwelt & Naturschutz   
Dortmund: Ausverkauf bedrohter Arten geht vorläufig weiter
15 Tier- und Naturschutzorganisationen fordern umgehende Einberufung einer Ethikkommission zur Trophäenjagd
15 Tier- und Naturschutzorganisationen bedauern, dass im Dortmunder Stadtrat am 17.2. eine Mehrheit der Ratsmitglieder ein sofortiges Verbot von Jagdreise-Angeboten auf Europas größter Jagdmesse "Jagd & Hund" abgelehnt hat. Die Grüne Ratsfraktion hatte beantragt, die Vermarktung von Trophäenjagdreisen in den städtischen Messehallen zumindest so lange zu untersagen, bis eine vom Oberbürgermeister bereits im Jahr 2020 angekündigte Ethikkommission einen Beschluss über derartige Angebote gefasst hat. Dies wurde von einer Mehrheit der Ratsmitglieder abgelehnt. Stattdessen beschlossen die Ratsmitglieder auf Antrag von Oberbürgermeister Westphal (SPD) die Ethikkommission jetzt einzurichten.

Natur- und Tierschutzorganisationen halten ein Verbot von Trophäenjagdreisen weiterhin für dringend geboten. Sie sehen Oberbürgermeister Westphal nun in der Pflicht, umgehend die beschlossene Ethikkommission einzuberufen - und hier Experten aus dem Tierschutz, dem Artenschutz sowie Juristen aus dem Bereich Tierschutzrecht anzuhören.

Dr. Jane Goodall DBE, Gründerin des Jane Goodall Instituts und UN-Friedensbotschafterin hatte vor der Stadtratssitzung an die Ratsmitglieder appelliert, den Tier- und Artenschutz zu unterstützen und gegen den Verkauf von Trophäenjagd-Reisen zu stimmen: "Die Tatsache, dass das Jagen von Trophäen seltener und gefährdeter Tierarten immer noch legal ist, ist absolut schockierend!", betonte sie.

Trophäenjagden tragen zu einer weiteren Dezimierung ohnehin bedrohter Arten bei. Petitionen mit 255.000 Unterzeichnern fordern den Oberbürgermeister daher auf, die Trophäenjagd-Angebote zu stoppen. In Großbritannien haben Bürgermeister bzw. die Stadträte von Liverpool und Birmingham Trophäenjagdreise-Angebote auf Jagdmessen bereits gestoppt. Die britische Regierung will zudem die Einfuhr von Jagdtrophäen verbieten. In anderen europäischen Ländern werden ebenfalls Verbote diskutiert.

Allein in Afrika töten ausländische Großwildjäger jährlich über 120.000 Tiere. Neben US-Amerikanern sind es vor allem Deutsche, die Jagd auf besonders bedrohte und geschützte Arten wie Elefanten, Giraffen, Löwen, Leoparden, Nashörner und Eisbären machen. Zu den wichtigsten Umschlagplätzen für solche Reisen gehört die alljährlich in den Dortmunder Westfalenhallen stattfindende Messe "Jagd & Hund". Über 100 Aussteller vermarkten dort Trophäenjagdreisen mit detaillierten Preislisten, Sonderangeboten und Werbevideos.

"Einige wenig Privilegierte kaufen sich das Recht, Tiere bedrohter Arten zum Spaß zu töten", kritisiert Dr. Mona Schweizer von Pro Wildlife. "Wenn wir das nicht stoppen, werden wir all diese Tierarten für immer verlieren."
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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